VERKEHR

Grünes Licht für „Stadtstraße Aspern“

Die Weichen für den Bau der sogenannten Stadtstraße Aspern in der Donaustadt sind gestellt. Sie soll das Stadtentwicklungsgebiet Aspern mit der A23 verbinden. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde mit positivem Bescheid abgeschlossen.

Die Bauvorbereitungen für die Stadtstraße sollen Anfang 2021 starten, hieß es am Donnerstag aus dem SPÖ-Rathausklub. Bereits 2014 begann das Prüfverfahren der Umweltverträglichkeit. Die Straße soll dann an die Spange Aspern anschließen, die die Seestadt künftig an den noch zu errichtenden – und nicht unumstrittenen – S1-Abschnitt zwischen Schwechat und Süßenbrunn („Nordostumfahrung“) anbinden wird. Vor allem der geplante Tunnel unter der Lobau sorgt immer wieder für Kritik. Anders als die SPÖ sind etwa die Wiener Grünen gegen das Projekt.

Mit der Verkehrsfreigabe wird 2025 gerechnet. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt 3,2 Kilometer. Pro Fahrbahn soll es zwei Spuren geben, wobei nicht schneller als 50 km/h gefahren werden darf. Im Bereich Emichgasse und Hausfeldstraße werden Tunnel in der Länge von 0,79 und 0,55 Kilometer errichtet. Die Kosten werden mit 435 Mio. Euro beziffert.

„Bessere Lebensqualität für Donaustädter“

„Die neue Straßenverbindung im Nordosten Wiens wird das bestehende Straßennetz dauerhaft entlasten und damit die Lebensqualität der Donaustädterinnen und Donaustädter verbessern“, freute sich SPÖ-Klubchef Josef Taucher. Die vierspurige Straße werde den Verkehrsfluss verbessern und der Durchzugsverkehr im 22. Bezirk wie beispielsweise entlang der Erzherzog-Karl-Straße und der Groß-Enzersdorfer Straße werde verringert, zeigte er sich überzeugt.

FPÖ: „Endlich kann’s losgehen“

Positiv reagierte Toni Mahdalik, Verkehrssprecher der Wiener FPÖ, auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts: „Endlich kann’s losgehen, es hat leider eh viel zu lange gedauert.“ Mahdalik forderte, dass „auch endlich bei der S1 zwischen Schwechat und Süssenbrunn samt Lobautunnel und der Spange Aspern etwas weitergehen“ müsse.

Einen „Weg in die richtige Richtung“ sieht auch der Wiener Obmann der Neuen Volkspartei, Finanzminister Gernot Blümel. Er fordert nun den Bau des Lobau-Tunnels und dazu "ein klares Bekenntnis der Stadtregierung zu diesem Projekt, damit der Lobau-Tunnel schnellstmöglich realisiert werden kann“.

Umweltorganisation kündigt weitere Schritte an

Die Umweltorganisation VIRUS hat am Donnerstag in einer Aussendung wegen der S1 Spange Seestadt den Gang zum Verwaltungsgerichtshof angekündigt. Die bisherigen Beschwerden sieht man als erfolgreich an, weil die erstinstanzlichen UVP-Bescheide abgeändert wurden. „Die im so genannten konzentrierten Genehmigungsverfahren abgehandelte Stadtstraße sei wiederum so eingereicht worden, dass sie ohne S1-Spange nicht funktionsfähig und damit nicht realisierbar sei. Dennoch seien zwei völlig getrennte Verfahren durchgeführt worden. Die Spange wiederum sei so geplant, dass sie in die S1-Lobauautobahn zwischen Süßenbrunn und Schwechat einbinde“, hieß es in der Aussendung.