Stenzel bei Fackelmarsch
Michael Gruber
Michael Gruber
Politik

Identitären-Demo: Stenzel würde wieder teilnehmen

„Ich bedaure es nicht. Ich würde dieses Gedenken wieder machen“, sagte die nicht amtsführende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel gestern Abend zu ihrer Teilnahme an einer Identitären-Kundgebung vor einem Jahr. Stenzel tritt wieder für die FPÖ bei der Wien-Wahl an.

Das gab sie am Freitag überraschend gemeinsam mit dem Parteichef der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, in einer Pressekonferenz bekannt. Wenige Stunden später revidierte Stenzel in der „ZiB Nacht“ am Freitagabend ihr Bedauern über ihre heftig kritisierte Teilnahme an einer Kundgebung der rechtsextremen Identitären im September des Vorjahres.

Ursula Stenzel: „Nicht alle Identitäre rechtsextrem“

Im Interview erklärt Ursula Stenzel, warum sie bei der Wien-Wahl nun doch noch einmal für die FPÖ ins Rennen geht. Außerdem nimmt sie zu ihrer Teilnahme an einer Identitären-Kundgebung im vergangenen Jahr Stellung.

Sie sei vom Akademikerbund zu der Kundgebung eingeladen worden und nicht von den Identitären. Sie, Stenzel, sei der Meinung, dass nicht alle Identitären rechtsextrem sind: „Ich halte Rechtsextremismus für falsch. Ich gestehe Identitären zu, dass sie Identitäre sind, aber nicht unbedingt Rechtsextreme. Rechtsextremismus ist ein bisschen etwas anderes.“

Wölbitsch fordert Rücktritt

Vor einem Jahr hatte die Politikerin ihren Auftritt noch bedauert und sich dafür entschuldigt. Sie habe nicht gewusst, dass auch Vertreter der Identitären bei der Veranstaltung anwesend seien. „Hätte ich davon Kenntnis erlangt, hätte ich diese Veranstaltung selbstverständlich nicht besucht“, so Stenzel damals. Zuvor hatte es heftige Kritik an ihrer Teilnahme gegeben.

Als „inakzeptabel“ bezeichnet ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch Stenzels Aussagen. „Stenzel ist eine Wiederholungstäterin. Wir erwarten uns den Ausschluss von Ursula Stenzel aus der FPÖ und ihren Rücktritt“, so Wölbitsch am Samstag in einer Aussendung.