Dirigent Sascha Goetzel (L) und Sänger Michael Schade und die Wiener Sängerknaben
APA/Hans Punz
APA/Hans Punz
Kultur

Hilfe für Sängerknaben: Bund hat „schon zugesagt“

Die Wiener Sängerknaben können auf Hilfe hoffen. Sie mussten durch die Absage von Auftritten und Tourneen starke Einnahmenverluste hinnehmen. Die Stadt Wien und der Bund wollen den Chor retten. Laut Bund wurde eine Soforthilfe bereits zugesagt.

Die Stadt hatte zuletzt angeboten, den Verein finanziell zu unterstützen. Allerdings wolle man nur gemeinsam mit dem Bund vorgehen, wie am Montag bekräftigt wurde. Den Wiener Sängerknaben sei bereits Soforthilfe zugesagt worden, teilte daraufhin Montagnachmittag Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) mit.

431.000 Euro zugesagt, Hälfte bereits ausbezahlt

Konkret wurden aus dem „Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen (NPO)“ 431.000 Euro zugesagt, so Mayer. Die Initiative des Wiener Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ) begrüßte sie. Wien will bis zu einer Million Euro locker machen, um den weltberühmten Knabenchor zu retten. Zuerst müsse aber der Bund hier eine Initiative setzen, hieß es im Büro Hankes.

Die Hälfte der NPO-Mittel wurde laut Mayer bereits ausbezahlt. „Darüber hinaus steht das Kulturressort seit Wochen im engen direkten Austausch mit den Sängerknaben, etwa in Bezug auf die ausgefallenen Engagements bei der Hofmusikkappelle. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch hier eine gute Lösung finden werden. Der Bund bekennt sich ausdrücklich zum Erhalt der Wiener Sängerknaben – gerade in dieser Krise“, versicherte die Staatssekretärin.

Keine Auftritte bis Weihnachten

Die virusbedingte Auszeit trifft den Chor hart, die Auftritte wurden bis Weihnachten abgesagt. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein ohne öffentliche Subventionen. Solange die Chöre nicht auftreten können, haben wir kein Einkommen, das wir dringend benötigen, um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen zu finanzieren: Bis Jahresende verlieren wir voraussichtlich zwei Millionen Euro“, heißt es auf der Homepage der Sängerknaben.

Zuletzt wurde bereits entschieden, dass die Schule der Wiener Sängerknaben künftig eine Bildungsanstalt für Darstellende Kunst wird. Der seit 20 Jahren laufende Schulversuch an der Einrichtung wurde ins Regelschulwesen übernommen. Die Umwandlung sei „mehr als symbolischer Beitrag“, der Institution über die Krisenzeit hinweg zu helfen, hatten Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Schuldirektor Hans-Christian Granaas versichert.