Chronik

Wien meldet 91 neue Coronavirus-Fälle

In Wien sind in den vergangenen 24 Stunden gleich 91 neue CoV-Fälle hinzu gekommen. Damit steigt die Gesamtzahl der infizierten Personen auf 5.746, teilte der medizinische Krisenstab der Stadt mit. Die meisten Infektionen gibt es nach wie vor in der Familie.

Was die Ansteckungen anbelangt, so hat sich die Situation kaum geändert: Die meisten Infektionen bis dato im August fanden innerhalb der Familie bzw. des Haushalts (47,7 Prozent) statt. Dann folgten Infektionen am Arbeitsplatz (20,6 Prozent) sowie Infektionen von Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrern (8,7 Prozent). Bei letzteren Gruppen stellte der Krisenstab allerdings eine steigende Tendenz fest.

„Wir haben derzeit keine Überraschungen. Wir sehen, dass wir uns fast nur in Familien und Reiserückkehrern bewegen, das sind unsere zwei großen Themen. Überraschend wenige Betriebe, Kindergarten und Sommerschule spielen überhaupt keine Rolle, auch Freizeitverhalten und offene Plätze nicht“, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Coronazahlen in Wien steigen massiv

Mit 693 Menschen sind in Wien derzeit deutlich mehr an COVID-19 erkrankt als in allen anderen Bundesländern. 51 von ihnen werden im Spital behandelt.

Kein „exponentieller, aber stetiger Anstieg“

Derzeit gebe es keinen exponentiellen Anstieg, aber einen stetigen Anstieg, so der Krisenstab zur aktuellen Lage. Das „Grundrauschen“ werde höher, sei aber nicht an einem Cluster festzumachen. Auch Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer hätten auf die Statistik Einfluss, aber nicht allein.

„Menschen sind wieder mobiler und aktiver – auch zwischen den Bundesländern. Im sogenannten Lockdown hatte eine positive getestete Person deutlich weniger enge Kontaktpersonen als jetzt nach den Lockerungen“, heißt es aus dem Krisenstab.

Interessant ist auch: Viele Fälle werden in Wien nur deswegen entdeckt, weil eine offensive Teststrategie gefahren wird, wie immer wieder betont wird. Alle Personen, die direkten Kontakt zu einem Covid-19-Infizierten hatten, werden getestet – egal ob sie Symptome haben oder nicht. Allein im August wären sonst 378 Fälle unentdeckt geblieben, hieß es. Oder anders ausgedrückt: Der Anteil an Kontaktpersonen der Stufe 1 unter den Erkrankten betrug bisher in diesem Monat 73,1 Prozent.

Infektionsquelle rasch ausfindig machen

Für den medizinischen Krisenstab ist die Entwicklung nicht überraschend, sondern erwartbar. Durch schnelles Contact-Tracing sollen kleine Cluster schnell eingedämmt werden. „Im Juli konnte bei 97,3 Prozent der Fälle die Infektionsquelle nachvollzogen werden.“

Sieht man sich die Zahl der positiven Befunde pro 100 Tests an, so ergibt sich laut Krisenstab ein vergleichsweise niedrigerer Tageswert für den August. Das Spektrum reichte in diesem Monat dabei von 0,9 positiven Befunden pro 100 Tests (5. August) bis hin zu 5,5 positiven Befunden pro 100 Tests (8. August). Für den 11. August, für den nun die Auswertung vorliegt, ergibt sich ein Wert von 3,3 positiven Befunden pro 100 Tests. Bis zu drei Tage muss man derzeit auf ein Testergebnis warten. Das soll bis zum Herbst schneller gehen, wenn die Schule los geht.

Mehr Tests in Wien als in der Schweiz oder Deutschland

Weiters wird darauf hingewiesen, dass Wien im internationalen Vergleich viel testet. Bei den Tests pro einer Million Einwohnerinnen und Einwohner wird in der Bundeshauptstadt um 27 Prozent mehr als Deutschland, um 33 Prozent mehr als die Schweiz und 55 Prozent mehr als Frankreich getestet. Insgesamt führte Wien bis dato 251.162 Tests durch.

Was die weiteren statistischen Daten zur aktuellen Lage anbelangt, so vermeldete der Krisenstab nicht nur die Neuerkrankungen, sondern auch die Zahl der Genesenen: 4.795 Personen haben die Erkrankung überwunden und sind wieder gesund – um 81 mehr als 24 Stunden zuvor. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt seit dem 25. Juli unverändert 204.