Außenaufnahme der AUVA anl. einer Vorstandssitzung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zur Fertigstellung eines Sparpaketes, am Dienstag 21. August 2018 in Wien.
APA/Hans Punz
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Chronik

AUVA: Kritik an vorübergehendem Umzug

Hunderte Mitarbeiter der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sollen bald schon für ein paar Jahre umziehen – und zwar in ein Haus, das der Wiener Wirtschaftskammer nahesteht, berichtet die „Krone“. Kritik daran kommt von der SPÖ.

Die Hauptstelle und die Landesstelle Wien der AUVA sollen in Zukunft unter ein Dach. Dafür soll ein neues Gebäude an einem neuen Standort gebaut werden. Die beiden bisherigen Standorte, die Eigentum der AUVA sind, sollen verkauft werden.

Für Unmut sorgt aber jetzt, dass die Mitarbeiter der Hauptstelle und der Landesstelle Wien schon vor dem Einzug in das neue Gebäude in ein paar Jahren zusammenziehen sollen. Deshalb hat der Verwaltungsrat der AUVA kürzlich beschlossen, 10.000 Quadratmeter im „Haus der Kaufmannschaft“, das der Wiener Wirtschaftskammer nahesteht, anzumieten. Dafür gestimmt haben sechs türkise und ein blauer Funktionär, dagegen gestimmt die fünf roten Funktionäre, heißt es in dem Zeitungsbericht. Auch die Plattform „ZackZack“ hat darüber berichtet.

SPÖ vermutet Sponsoring für die Wirtschaftskammer

Der SPÖ-Abgeordnete Rudolf Silvan vermutet nun, dass dieses AUVA-Übergangsquartier der Wirtschaftskammer durch die Mieteinnahmen möglicherweise Millionen bringen könnte. In einer Aussendung kündigte er eine parlamentarische Anfrage an. Damit will er klären, ob seine Vermutung richtig ist, dass die AUVA auf Betreiben einzelner ÖVP-naher Entscheidungsträger das Geld der Versicherten der Wirtschaftskammer zuschieben wolle.

Ganz genau prüfen will Silvan auch, „ob die Mietzahlungen der AUVA an die Wirtschaftskammer dem ortsüblichen Preis entsprechen, oder ob hier gar ein erhöhter Mietpreis zur Anwendung kommen soll.“ Der SPÖ-Abgeordnete und Gewerkschafter fordert auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auf, als Aufsichtsorgan über die AUVA tätig zu werden.

AUVA: "Einsparungspotenzial von einer Mio. Euro pro Jahr“

Seitens der AUVA und der Wirtschaftskammer Wien will man die Kritik nicht gelten lassen. „Die Übersiedelung in das Haus der Kaufmannschaft ist eine gute und richtige Entscheidung und bringt ein Einsparungspotenzial von einer Million Euro pro Jahr“, sagt ein Sprecher der AUVA der Zeitung. Dadurch würden „zeitnah notwendige, beträchtliche Investitionen an den aktuellen Standorten vermieden und Synergien genutzt werden können“.

Platzproblem sieht der Sprecher keines: „Einige Abteilungen werden in einem Unfallkrankenhaus der AUVA untergebracht, und auch Home-Office wird verstärkt genutzt.“ Und ein Sprecher der Wirtschaftskammer Wien will festgehalten wissen: „Die Wirtschaftskammer Wien ist der Eigentümervertreter der Unternehmer in der AUVA. Das hat nichts mit Freunderlwirtschaft zu tun.“