Grippeimpfung
APA/dpa/Martin Schutt
APA/dpa/Martin Schutt
Gesundheit

„Kein Ausschluss“ bei Gratisgrippeimpfung

Das von der Stadt Wien wegen der Coronavirus-Pandemie für den heurigen Herbst angekündigte Angebot einer kostenlosen Grippeimpfung wird grundsätzlich für alle Wienerinnen und Wiener gelten. Die genauen Planungen laufen noch.

Es gebe „keinen Ausschluss“, die vulnerablen Gruppen sollen jedoch besonders motiviert werden, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Die Stadt hatte schon im April über die Bundesbeschaffungsgesellschaft große Mengen an Influenza-Impfstoffen eingekauft und kostenlose Impfungen angekündigt.

Rund 400.000 Impfdosen werden zur Verfügung stehen. Schon im Vorjahr wurden für heuer 40.000 Dosen bestellt, hochgerechnet an der Zahl der Menschen, die sich 2019 bei den städtischen Impfstellen haben impfen lassen. Dann kam die Coronavirus-Krise und es wurden von der Stadt 320.000 Dosen nachbestellt. Zusätzlich kommen vom Bund 40.000 Dosen für Kinder.

„Die Impfaktion soll mit 1. Oktober beginnen“

Der Bund übernimmt heuer ja für die Kinder die Kosten – im Unterschied zu Wien, wo die Grippeimpfung für alle gratis sein wird. Die Details für die Gratis-Grippeimpfaktion der Stadt sind derzeit in Ausarbeitung – etwa, ob der Impfstoff direkt beim Arzt erhältlich sein wird.

Unter anderem laufen noch Gespräche zwischen Stadt (MA 15) und Wiener Ärztekammer. Derzeit wird auch ausgearbeitet, wo geimpft wird. So soll es in der Messe Wien wieder eine Impfstraße geben. Weiters sollen über die Ärztekammer viele Ärzte im niedergelassenen Bereich animiert werden, mitzumachen.

Kinder seien durch die Gratis-Kinderimpfaktion vom Bund „auf jeden Fall im Fokus“, verlautete aus dem Hacker-Büro. Insgesamt solle es in der Kampagne einen Schwerpunkt auf gefährdete Bevölkerungsgruppen geben. „Die Impfaktion soll mit 1. Oktober beginnen“, kündigte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) gegenüber der APA an. Der über die Nase zu verabreichende Gratisimpfstoff für Kinder werde mit November zur Verfügung stehen.

Spitäler sollen entlastet werden

„Der Wunsch wäre, die Impfung allen angedeihen zu lassen“, sagte Schmitzberger. Ziel der heuer verstärkten Aufrufe zur Grippeimpfung, ist die Anhebung der in Österreich nur bei rund acht Prozent liegenden Durchimpfungsrate gegen Influenza-Viren. Dadurch soll die Doppelbelastung des Gesundheitssystems während der anhaltenden Coronavirus-Pandemie möglichst gering gehalten werden. Sprich: Je mehr Menschen sich gegen die Grippe impfen lassen, umso weniger werden im Winter die Intensivstationen belastet.

Ministerium versucht mehr Impfstoff zu bekommen

Für ganz Österreich wurden bisher rund 1,1 Millionen Influenza-Impfdosen bestellt, bestätigte das Büro von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die bisher berichteten Zahlen. Das sind deutlich mehr als die in der Vorsaison verkauften 750.000 Grippeimpfungen. Das Ministerium „bemüht sich weiterhin in enger Abstimmung mit den diversen Stakeholdern um eine weitere Erhöhung der verfügbaren Dosen“, hieß es gegenüber der APA.

Vom Gesundheitsministerium werden Impfstoffe zur Verwendung im kostenfreien Kinderimpfprogamm zur Verfügung gestellt sowie eine begrenzte Anzahl an Impfstoffen für die besonders vulnerable Gruppe der Personen über 65 Jahre organisiert. Für die Impfstoffe, die seitens des Ministeriums organisiert werden, „gibt es einen Verteilungsschlüssel in Abstimmung mit den Bundesländern, analog zu den anderen im Kinderimpfprogramm enthaltenen Impfstoffen“, wurde betont.

Es sei wünschenswert, dass „jeder Österreicher, der sich gegen Influenza impfen lassen möchte, einen Zugang zu einem entsprechenden Impfstoff hat“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. „Wichtig ist, dass Impfangebote tatsächlich auch angenommen werden.“