Die Infektionsabteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital
APA/HELMUT FOHRINGER
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MEDIZIN

Mehr Ärzte für Wiens Spitäler

Wiens Spitäler bekommen mehr Ärztinnen und Ärzte. Bereits im vergangen Herbst wurde die Schaffung von 250 neuen Stellen angekündigt, 120 davon sollen nun besetzt werden. Auch in anderen Bereichen soll aufgestockt worden.

Auch weitere Berufsgruppen im Gesundheitsverbund sollen personell verstärkt werden. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Pressekonferenz mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sowie Vertretern des Gesundheitsverbunds, der Ärztekammer und der Gewerkschaft angekündigt.

Insgesamt 380 Stellen werden geschaffen

Ludwig zeigte sich überzeugt, dass die Tatsache, dass Wien die Coronavirus-Pandemie gut bewältigt habe, unmittelbar mit der guten Gesundheitsversorgung in der Stadt zu tun habe. Seither werde auch die Meinung, dass Sparmaßnahmen nötig seien oder das System privatisiert gehöre, weniger oft geäußert, befand er. Nun werde weiter in die Personalausstattung investiert.

Vizepräsident Herwig Lindner, ÄK-Präsident Thomas Szekeres, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), KAV-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Susanne Jonak (ÖGB) am Montag, 17. August 2020, im Rahmen der Pressekonferenz „Zusätzliche ÄrztInnen im Wiener Gesundheitsverbund“ im Wiener Rathaus. –
APA/Herbert Neubauer
Bürgermeister Ludwig (SPÖ) will weiter in die Personalausstattung investieren

380 Stellen werden insgesamt geschaffen, darunter 120 Akutdienstposten für Mediziner. Hier gebe es große Lücken zu füllen, wie heute betont wurde – vor allem in den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie, Anästhesie und Innere Medizin. Nötig seien darum auch Investitionen in Facharzt-Ausbildungsplätze, hieß es. Auch in der Pflege sollen 120 neue Stellen besetzt werden. Die übrigen 140 Stellen werden für weiteren Berufsgruppen eingerichtet, etwa für den Bereich der Medizin-Technik oder der Verwaltung.

„Baby-Boomer-Generation“ Grund für Stellenaufbau

Bereits im vergangenen Herbst beschlossen der Wiener Gesundheitsverbund gemeinsam mit der Ärztekammer die Schaffung von 250 neuen Stellen für Ärztinnen und Ärzte. 120 der 250 angekündigten zusätzliche Berufsposten sollen nun besetzt werden. Wann die Übrigen folgen, könne man derzeit noch nicht sagen.

Grund für den Stellenaufbau sei die „Baby-Boomer-Generation“ gewesen, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in einer Pressekonferenz am Montag: „Eine Generation, die in den nächsten fünf bis sieben Jahren in allen Berufssparten und Wirtschaftsbereichen dazu führen wird, dass eine große Anzahl an Menschen in Pension gehen wird.“

Auch neue Ausbildungsplätze wurden angekündigt. „Alleine im heurigen Jahr 2020 finanziert der Wiener Gesundheitsverbund 122 Studienplätze am FH Campus Wien, bis 2022 werden es dort 150 sein“, so Evelyn Kölldorfer-Leitbeg vom Wiener Gesundheitsverbund. „Wir beginnen jetzt schon damit die einzelnen Berufsgruppen dahingehen vorzubereiten und auszubilden.“