Elternvertreter Karl Dwulit zu Plänen Faßmann/ Schulstart
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BILDUNG

Schulstart: Elternvertreter fordern mehr Aufklärung

Grundsätzlich zufrieden zeigen sich heute Wiener Elternvertreter zu den Plänen des Bildungsministeriums für den Schulstart im Herbst. Karl Dwulit vom Landesverband der Wiener Elternvereine fordert aber noch mehr Aufklärung – etwa zum geplanten Ampelsystem.

Die geplante Coronavirus-Ampel soll auch für den Betrieb der Schulen eine wichtige Rolle spielen und regeln, wann welche Maßnahmen in Kraft treten. Fest steht derzeit etwa: Ab Gelb gilt – bis auf den Sitzplatz – überall am Schulgelände eine Maskenpflicht. Ab Orange wird der Unterricht zum Teil wieder nach Hause verlegt.

Der Elternvertreter der Wiener Pflichtschulen Karl Dwulit wünscht sich allerdings noch mehr Informationen und Details zum Ablauf des Ampelsystems in den Schulen, sagt er im „Wien heute“-Interview: „Speziell das Umspringen der Farben muss noch ausgearbeitet werden. Da gibt es noch Handlungsbedarf.“

Im Studio: Karl Dwulit, Elternvertreter

Der Vorsitzende des Wiener Elternverbandes Karl Dwulit begrüßt die Regelung grundsätzlich.

Wiener Elternverein bietet Unterstützung an

Eine weitere Bestandteil der Sicherheitsmaßnahmen in Hinblick auf das neue Schuljahr soll ein mehrsprachiger Brief an alle Eltern sein. Mit dem Schreiben will Bildungsminister Faßmann Eltern etwa darüber informieren, ab welchen Krankheitssymptomen ein Kind zu Hause gelassen werden soll. Laut dem Elternvertreter sei dies ein richtiger Schritt, da das Interesse der Eltern sehr groß ist.

Problematisch sieht Dwulit allerdings die Übermittlung der Nachrichten. Einen direkten Kontakt zu den Eltern würde er für sinnvoller erachten, als das Übermitteln des Briefes über die Kinder: „Wir können die Infos an die Klassenelternvertreter und Elternvereins-Vorstandsmitglieder weitergeben. Wir wissen, dass es somit zu deutlich besseren Ergebnissen kommt, wenn die Infos direkt kommen, als wenn die Schülerinnen und Schüler den Eltern Infos nach Hause bringen sollen.“

Aus seinen Erfahrungen wisse er, dass lediglich ein Viertel der Botschaften bei den Eltern ankommt, wenn diese vom Kind übermittelt werden sollen. Zwei Drittel der Infos würden ankommen, wenn sie den Eltern von Klassenelternvertretern überbracht werden.

Dwulit fordert einheitliche Software

Im Falle eines erneuten Shutdowns, der die Kinder wieder in den Heimunterricht bringt, fordert Dwulit eine einheitliche Lern-Software für das Lehrpersonal. Bis jetzt wurden unterschiedliche Lernplattformen vom Lehrpersonal verwendet. Für Eltern mit Kindern in unterschiedlichen Schulen war das bereits während der Quarantäne im Frühling eine große Herausforderung.

Bundesminister Faßmann hat bereits von einheitlichen Programmen gesprochen, die in Bundesschulen zum Einsatz kommen sollen. Der Elternvertreter fordert aber auch für Wiener Pflichtschulbereiche wie Volksschulen und Neue Mittelschulen einheitliche Lernprogramme.

Eine weitere Forderung ist die Ausweitung des Sonderurlaubs für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen müssen: „Wir wissen von vielen Eltern, dass sie den Großteil des dreiwöchigen Sonderurlaubs bereits im Frühling aufbrauchen mussten.“