Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Traumazentrum Brigittenau
ORF.at/Christian Öser
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Gesundheit

Anästhesistenmangel im Lorenz Böhler

Im Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus fehlen Anästhesistinnen und Anästhesisten. Selbst akute Operationen können laut Betriebsrat nicht sofort durchgeführt werden. Die AUVA verweist auf den Facharztmangel, sieht das Patientenwohl aber nicht gefährdet.

Planbare Operationen würden ständig verschoben, selbst bei akuten Operationen gebe es tagelange Wartezeiten, kritisierte der Vorsitzende des Betriebsrats, Manfred Rabensteiner, in einem offenen Brief. Es fehle an Narkoseärzten, obwohl es erfahrene Anästhesisten gebe, die aushelfen könnten.

Engere Vernetzung gegen „teilweise Engpässe“

Die AUVA verwies in ihrer Reaktion auf mehrere Umstände wie etwa Krankenstände und den allgemeinen Facharztmangel. In den vergangenen Monaten sei es durch längere Krankenstände, vermehrte Pensionierungen und nach dem CoV-Shutdown in Anspruch genommenen Urlaube zeitweise zu personellen Engpässen in der Anästhesie am Standort Lorenz Böhler/Brigittenau des Traumazentrum Wiens gekommen. Der Personalstand am Standort Meidling sei hingegen seit Jahren stabil.

Anästhesistenmangel im Lorenz Böhler

Im Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus fehlen Anästhesisten. Selbst akute Operationen können laut Betriebsrat nicht sofort durchgeführt werden. Die AUVA verweist auf den Facharztmangel, sieht das Patientenwohl aber nicht gefährdet.

Um der Situation entgegenzuwirken, arbeiteten der Leiter des Standortes Lorenz Böhler und der Leiter der anästhesiologischen Abteilung des Traumazentrum Wiens in Abstimmung mit dem Direktor der Landesstelle Wien ein Konzept aus. Es soll das Risiko von punktuellen Engpässen weiter minimieren. Durch die engere Vernetzung der beiden Standorte des Traumazentrum Wiens der AUVA soll es laut AUVA möglich werden, „ein von den verantwortlichen Personen gemeinsam getragenes und entwickeltes Konzept unter Einbeziehung der Ressourcen beider Standorte zu ermöglichen“.

Diskussionen über organisatorische Änderungen

Hintergrund des Konflikts sind wohl auch organisatorische Änderungen: Das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus wird sich künftig auf die Erstversorgung konzentrieren. Die chirurgische Versorgung soll ins Donauspital abwandern, was intern für Diskussionen sorgt.

Das Traumazentrum Wien mit seinen beiden Standorten Lorenz Böhler und Meidling ist in die traumatologische Versorgung der Stadt Wien eingebunden. Durch die enge Vernetzung mit dem Wiener Gesundheitsverbund ist eine umfassende Versorgung von Patientinnen und Patienten jederzeit gewährleistet, betonte die AUVA.