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Gesundheit

Therapie für Ragweed-Allergiker

Die Ragweed-Pflanze – in Wien auch Fetzenkraut genannt – hat gerade wieder Hochsaison. Für mehr als 100.000 Ragweed-Allergiker im Osten Österreichs ist das für Augen und Atemwege eine ordentliche Herausforderung. Dagegen helfen kann eine Immuntherapie.

Juckende Augen und häufiges Niesen: das sind die Symptome einer Ragweed-Allergie. Bei der Behandlung mittels Immuntherapie wird eine kleine Dosis des Allergens für mindestens drei Jahre verabreicht. Die Voraussetzungen dafür sind laut Fritz Horak, Arzt am Allergiezentrum Wien West: „Sie brauchen eine diagnostizierte Allergie gegen Ragweed-Pollen, die muss zumindest zwei Saisonen schon bestehen und ihnen mittelgradige Beschwerden bereiten.“

Tablette statt Nadel

Zwei bis vier Monate vor der Ragweed-Saison sollte man mit der Therapie beginnen, je nach Präparat sind vier bis zehn Spritzen notwendig. Wer Angst vor Nadeln hat kann auch mit einer Schluckimpfung, also mit einer Tablette am Tag, gegen die Allergie ankämpfen. Bleibt eine starke Pollenallergie nämlich unbehandelt, kann das im schlimmsten Fall zu Asthma führen.

Spritzentherapie gegen Ragweed-Allergie

Rund 100.000 Menschen im Osten Österreichs reagieren auf Ragweed-Pollen. Die Pflanze gilt als hochallergen. Eine Spritzentherapie soll Betroffenen nun helfen.

Patrick Bartak hat schon lange Probleme mit Ragweed. Ein Arbeitsplatzwechsel hat die Allergie schlimmer gemacht. „Dort ist sehr viel Grün und dort wurde es extrem. Ich bin jeden Tag mit dem Rad in die Arbeit gefahren und habe gemerkt, dass das sehr schwierig wurde und die Symptome mehr geworden sind.“ Er startete deswegen die Therapie, die bei ihm schnell Wirkung zeigte.

Millionen Pollenkörner

Die Ragweed-Pflanze oder Beifußblättriges Traubenkraut stammt ursprünglich aus Nordamerika. Zunächst war die Pflanze nicht winterhart, eine genetische Veränderung machte sie aber auch in unseren Breiten überlebensfähig. „Diese Pflanze ist in der Lage Millionen von Pollenkörnern zu produzieren. Wenn für einen Ragweed-Allergiker die Reizschwelle zwischen vier und fünf Pollen pro Kubikmeter Luft liegt, dann kann man sich vorstellen, wie viele Patienten durch eine einzige Pflanze Probleme bekommen können“, erklärt Uwe Berger vom Pollenwarndienst der MedUni Wien.