Staatsoper
ORF.at/Sonja Ryzienski
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Kultur

23. Eiserner Vorhang von Carrie Mae Weems

Die Wiener Staatsoper geht kommende Woche in ihre erste Saison unter dem neuen Direktor Bogdan Roscic. Neu ist auch der von der US-Künstlerin Carrie Mae Weems gestaltete Eiserne Vorhang und ein Pop-up-Lokal in der Oper.

Seit 1998 wird der Eiserne Vorhang der Staatsoper jede Saison mit einem Großbild eines anderen Künstlers oder Künstlerin bespielt. Das bleibt auch unter dem neuen Direktor Roscic so. In dieser Saison gestaltet die US-amerikanische Künstlerin Carrie Mae Weems die 176 Quadratmeter große Fläche. Somit wird der originale Vorhang von Rudolf Eisenmenger (1902-1994) zum 23. Mal mit einer mit Magneten angebrachten Arbeit überhängt. Eisenmenger ist wegen seiner Leitungstätigkeit im Wiener Künstlerhaus zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft umstritten. Die Präsentation des Sujets findet am 7. September statt.

„Lebensrealitäten der schwarzen Bevölkerung“

Eine internationale Jury, die aus Daniel Birnbaum, Hans-Ulrich Obrist und Bice Curiger bestand, hat sich für die 1953 in Portland, Oregon, geborene Künstlerin entschieden, die 2014 als erste afroamerikanische Frau eine Einzelausstellung im Guggenheim Museum in New York realisieren konnte. „Carrie Mae Weems befragt in ihrer Arbeit die Lebensrealitäten der schwarzen Bevölkerung weltweit“, hieß es seitens der Staatsoper und des kooperierenden museum in progress. „Dabei untersucht sie etwa Beziehungen innerhalb der Familien, kulturelle und gesellschaftliche Identitäten, Repräsentation, Sexismus, politische Systeme und die Konsequenzen von Macht.“

Im Lauf mehrerer Jahrzehnte habe sie ein reichhaltiges und komplexes Werk geschaffen. „Ihre bevorzugten Medien sind Fotografie, Text, Stoff, Ton, digitale Bilder, Installation und Video. Aktuell engagiert sich Weems mit ihrer großangelegten Öffentlichkeits-Kampagne ‚Resist Covid – Take 6!‘ für die Sensibilisierung der überproportional stark betroffenen schwarzen US-Bevölkerung auf einfache Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus“, so die Aussendung.

Zwei Pop-up-Lokale in der Oper

Nicht nur der Eiserne Vorhang ist neu, sondern auch die Gastronomie. Für zwei Monate erhält die Oper ein Pop-up-Lokal. Das Cateringunternehmen DoN lässt bis 31. Oktober in der Säulenhalle Haubenkoch Bernie Rieder ab 17.00 Uhr Drei-Gänge-Menüs für bis zu 70 Personen zubereiten. Zu DoN’s Restaurant kommt dann noch DoN’s Tagesbar im Arkadengang hinzu. Hier wird im Freien mit einer Tagesbar zu Snacks und Getränken geladen. In beiden Fällen soll das Angebot auch Genussfreunden offen stehen, die auf einen Opernbesuch lieber verzichten.

Das Catering-Unternehmen von Josef Donhauser, das seit 2018 die Bordverpflegung in den ÖBB-Fernverkehrszügen innehat, übernahm im Mai auch zwölf Standorte der insolventen Pizza- und Pastakette Vapiano in Österreich. Die Donhauser-Gruppe, deren Alleineigentümer Donhauser ist, zählt rund 1.300 Beschäftigte und setzte im vergangenen Jahr 80 Mio. Euro um.