Garage Grande in Ottakring
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Chronik

„Garage Grande“ wird zur Grätzeloase

Die „Garage Grande“ in Ottakring steht drei Jahre lang für eine Zwischennutzung zur Verfügung. Interessierte können dort werkeln, gärtnern und den Platz für kreative Projekte und Ausstellungen nutzen.

Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GBstern) bespielt seit Anfang Juli das aufgelassene Parkhaus in der Deinhardsteingasse 12-14. Auf fünf Stockwerken gibt es nun auf 2.500 Quadratmetern Platz, den die Anrainerinnen und Anrainer nutzen können. Die Garage kann ihrer eigentlichen Funktion nicht mehr nachkommen, weil sie den modernen Anforderungen einer Parkgarage nicht mehr enstpricht – sie wurde zu klein für Pkw und SUVs.

Nun soll die „Garage Grande“ eine Grätzloase werden, die für gutes Klima in der Nachbarschaft sorgt. „Das Schöne ist, dass man irrsinnig viel Platz hat und die Leute Dinge ausprobieren, für die sie zu Hause vielleicht nicht den Platz haben“, erzählte Projektleiterin Barbara Mayer von der Gebietsbetreuung gegenüber „Wien heute“.

Urbane Begrünung als Hauptthema

Bei der Garage geht es vor allem darum, die Stadt zu begrünen. Entlang der Fassade wachsen Rankpflanzen wie Kletterkiwi, Hopfen und Chinesischer Blauregen. „Es ist noch Platz für viel mehr Begrünung. In den nächsten Jahren sollen im Inneren die Gemeinschaftsgärten weiter etabliert werden und eine kleine Indoor-Landwirtschaft, wo man vielleicht Schattenpflanzen wie Radicchio und Spargel ernten kann“, so Mayer.

Mit dem Hopfen will die Gebietsbetreuung ihr eigenes Bier namens „Deinhardsteiner Helles“ in Kooperation mit der „Braumanufaktur Schalken“ herausbringen. Ein Imker züchtet außerdem seit einiger Zeit zwei Bienenvölker im 4. Stock. Bald soll es dann auch den ersten Garagenhonig geben.

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v.l.: Rob Perez (Künstler), Barbara Mayer (Projektleiterin/GB Stern) und Doris Schnepf (green4cities)
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Der Wunsch wäre, die Begrünung auf den gesamten Bezirk auszuweiten, was nur in Kooperation mit den städtischen Zielen der Bezirksvorstehung möglich sei. „Wir wollen das ganze Grätzel von der Thaliastraße bis zur Lerchenfelder Straße begrünen. Denn wenn wir dem Klimawandel Herr werden wollen, brauchen wir ganz dringend die Bevölkerung, um die Städte so begrünen zu können, dass man sie ausreichend kühlt“, erklärte Doris Schnepf, Geschäftsführerin von „green4cities“, die ebenfalls für die „Garage Grande“ zuständig sind.

Ausstellungen und Kunstprojekte

Die Garage wird auch für Ausstellungen und Projekte von verschiedenen Künstlergruppen genutzt. Momentan gestalten etwa Street Artists vom „Soon Art Studio“ Graffiti an den Wänden. Der Verein „Highbrow Institute“ machte erst kürzlich mit einer Ausstellung auf die Arbeit junger Künstlerinnen und Künstler aufmerksam.

Die Gebietsbetreuung hat Kooperationen mit verschiedenen Organisationen wie „Jugend am Werk“ und „Caritas reStart“, und auch mit der Universität für Bodenkultur (BOKU). Workshops rund ums Gärtnern sind ebenfalls geplant.

Moderner Wohnbau mit grüner Fassade

2022 soll dann ein moderner Wohnbau von Ulreich Bauträger entstehen. Dieser ist seit 20 Jahren für die Begrünung von Innenhöfen und Fassaden bekannt. „Hier wollen wir besonders grün werden. Also Gehsteig, Balkone und Fassade. Das soll unser grünstes Haus werden“, sagte Geschäftsführer Hans Jörg Ulreich. Ein Rendering des Projekts gibt es noch nicht, da es erst in der Endversion gezeigt wird.