Gürtelpool
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Chronik

Badeschluss für „Gürtelpool“

Das Projekt „Gürtelpool“ geht am Sonntag wie ursprünglich geplant zu Ende. Die zuletzt angekündigte Übersiedlung in den Auer-Welsbach-Park findet nicht statt, wie die „Kronen Zeitung“ berichtete. Es fehlt das Geld.

Von 5. September bis zum Wahltag in Wien, dem 11. Oktober, hätte der Gürtelpool in den Auer-Welsbach-Park im 15. Bezirk übersiedeln sollen. Doch nun kommt das überraschende Aus für das umstrittene Projekt. Laut „Kronen Zeitung“ hat sich die MA 53 gegen das Projekt ausgesprochen und die Übernahme der Übersiedlungskosten in der Höhe von 80.000 Euro verweigert.

Gürtelpool Aufnahme von oben
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Der „Gürtelpool“

Zatlokal bedauert Entscheidung

Damit findet das Experiment „Gürtelpool“ doch sein geplantes Ende und es gibt keine Fortsetzung im Auer-Welsbach-Park zwischen Schönbrunn und dem Technischen Museum. Gegenüber der „Kronen Zeitung“ bestätigte der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Gerhard Zatlokal, das Aus für den Pool. Er könne diese Entscheidung nicht nachvollziehen, sagte Zatlokal, es wäre ein Projekt für die Familien gewesen. Geplant war, den Pool bis 11. Oktober im Park zu betreiben. Inmitten der grünen Parklandschaft sollte mit der „Park-Frische“ ein neuer Ort der Erholung und Begegnung geschaffen werden, wie es hieß.

„Pop-up-Populismus“ und „Steuergeldverschwendung“

Schon die Errichtung des Pools am Gürtelmittelstreifen beim Westbahnhof hatte für teils heftige politische Kritik gesorgt, nicht zuletzt wegen der Kosten. Nicht anders die Reaktionen auf die angekündigte Fortführung im Herbst. So hatte etwa Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) von „Pop-up-Populismus“ gesprochen, dem Rot und Grün alles opfern würden. Wölbitsch verwies auf eine Kostenexplosion von 360.000 Euro und den „ökologischen Wahnsinn“, den Pool zu beheizen. „Denn das einzige, was im ‚Gürtelpool‘ tatsächlich baden geht, ist das Steuergeld der Wienerinnen und Wiener“, so Wölbitsch.

Die FPÖ beansprucht das Aus des „rot-grünen-Corona-Pools“ für sich. Übrig blieben Hunderttausende Euro Steuergeldverschwendung, wie es der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp in einer Aussendung formulierte. Es sei beschämend, „dass SPÖ-Bürgermeister Ludwig nicht von Anfang an solchen grünen Unsinn verhindert, sondern die grüne Vizebürgermeisterin Hebein ungehindert fuhrwerken lässt“. Nepp forderte, dass die kolportierten Kosten von 360.000 Euro aus den rot-grünen Parteikassen berappt werden: „Es ist nicht einzusehen, dass die Wiener Steuerzahler für diesen sündteuren Flop aufkommen müssen.“