Kongresszentrum Austria Center Vienna
IAKW-AG/Ludwig Schedl
IAKW-AG/Ludwig Schedl
Wirtschaft

Sicherheitskonzept soll Kongresse locken

Der Kongresstourismus ist in Wien wegen der CoV-Krise komplett eingebrochen. Mit einem Sicherheitskonzept und einer Informationskampagne versucht die Stadt, wenigstens kleine bis mittlere Veranstaltungen nach Wien zu holen.

„Wir haben über eine Milliarde erzielt im Jahr 2019, und über 16.000 Jobs sind mit diesem Segment verbunden. Das bedeutet, dass wir jetzt in der Covid-Krise natürlich neue Wege gehen müssen. Und neue Wege gehen in der Covidkrise bedeutet Sicherheit geben“, fasste Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) die Situation zusammen. Volle Sitzungssäle, volle Kongresszentren, hunderte oder gar tausende Kongressteilnehmer prägten über Jahre hinweg das Bild der Kongressstadt Wien. Dann kam das Coronavirus. Derzeit finden so gut wie alle Kongresse virtuell, also vor dem Bildschirm statt.

Vom Kongresstourismus profitieren nicht nur Hotellerie und Gastronomie, sondern zahlreiche andere Branchen auch. Sie alle verzeichnen jetzt gewaltige Verluste. Die Stadt versucht nun, wenigstens ein Stück vom Kuchen des Tagungstourismus zu retten, Gelingen soll dies mit Hilfe eines neuen Sicherheitskonzepts, das gemeinsam mit der MedizinUni Wien erstellt wurde.

Radiologenkongress im Austria Center Vienna
IAKW-AG, Ludwig Schedl
Vollbesetzte Kongresssäle gibt es derzeit nicht

Leitfaden für mehr Sicherheit

Der Sicherheitsleitfaden richtet sich an Veranstalter von Firmentagungen und anderen Businessmeetings als Anleitung für ein Covid-19-Präventionskonzept. Die Bandbreite reicht dabei vom Check-In über die Lüftungsanlage bis hin zum verpackten, vorportionieren Catering. Man will damit Veranstaltern und Teilnehmern auch Angst nehmen und zeigen, dass für Wien höchste Sicherheitsauflagen gelten.

Sicherheitskonzept für Kongresse

Der Tagungs- und Kongresstourismus in Wien ist wegen der Coronakrise komplett eingebrochen. Die Stadt Wien hat deshalb eine Informationskampagne gestartet. Kernstück ist ein Sicherheitskonzept, das sich an Veranstalter richtet, um wenigstens kleinere bis mittlere „Business-Events“ nach Wien zu holen.

„Das eine ist einmal, dass man ein Präventionspaket bietet, das fundiert ist, klug gemacht ist und tatsächlich einen Schutz bietet. Das zweite ist die Kommunikation dieses Konzepts. In der Kommunikation liegt sehr viel Möglichkeit auch für die Veranstalter, dass die Menschen kommen“, sagte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien.

Leitsystem auf den Christkindlmärkten

Menschen sollten auch die Wiener Adventmärkte und den Christkindlmarkt besuchen. Das soll auch heuer trotz Coronaviruspandemie mit großen Abständen möglich sein. Zudem soll ein eigenes Leitsystem geschaffen werden, wie Tourismusdirektor Norbert Kettner sagte: „Dichte vermeiden heißt, dass es möglicherweise weniger Angebote gibt auf einem Markt. Es geht derzeit wie in allen anderen Bereichen nicht um das optimale wirtschaften, sondern um die starke Symbolkraft ‚Wir sind da und sicher‘.“

Ob die Botschaften bei den potenziellen Besucherinnen und Besuchern auch ankommt, das ist derzeit aber ebenso unsicher wie eine Prognose darüber, wann Großevents wie etwa der Radiologenkongress mit 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 183 Ländern, der heuer kurzfristig abgesagt werden musste, wieder nach Wien zurückkommen.