Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Martina Stapf
Martina Stapf
Kultur

„Corona Art“ im Kunstforum Wien

Die Ausstellung „Corona Art“ zeigt die künstlerische Auseinandersetzung mit der Coronavirus-Pandemie. Sie wird morgen Abend im Kunstforum eröffnet und ist dann bis 18. September bei freiem Eintritt auf der Freyung zu sehen.

Im Frühling bat das Bank Austria Kunstforum mit einem öffentlichen Aufruf um Einreichungen zum Thema, wie Kunst in Zeiten des Coronavirus, Shutdowns und Physical Distancings aussehen kann. Die fünf von den Kuratorinnen des Bank Austria Kunstforum Wien gekürten Künstlerinnen und Künstler sind nun in der Ausstellung „Corona Art“ zu sehen.

Es geht um die autobiografische Auseinandersetzung mit dem Virus, um Beobachtungen des veränderten Alltags und um eine kritische Reflektion darüber, wie sich die Position der Kunstschaffenden unter diesen erschwerten Bedingungen verändert hat, heißt es. Die Arbeiten von Michael Dietrich, Carlos Fernando Loeza Frías, Bernd Koller, Karin Rasper und Martina Stapf sind Momentaufnahmen der neuen Normalität.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Karin Rasper
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Karin Rasper
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Bernd Koller
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Martina Stapf
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Martina Stapf
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Fernando Loeza
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Fernando Loeza
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Michael Dietrich
Ausstellung „Corona Art“ im Kunstforum Wien
Michael Dietrich

Verschiedene Gefühle während des Shutdowns

„Die Schau soll gerade jetzt im Anblick steigender Infektionszahlen ein Signal dafür sein, dass die Kulturlandschaft trotz aller Widrigkeiten nicht in Stillstand verfällt“, erklärte Kunstforum-Direktorin Ingried Brugger.

Ausstellungshinweis

Corona Art, von 10. bis 18. September, Kunstforum Wien (Freyung 8), täglich 10.00 bis 18.00 Uhr.

Die Berliner Künstlerin Karin Rasper zeigt fünf Arbeiten aus ihrem Buch „Lockdown“, das eine eher indirekte persönliche Reaktion auf die Situation während des Shutdowns in der deutschen Bundeshauptstadt ist. Auf den Fotos sieht man etwa eine leere Plakattafel, eine leere Straße und ein Fenster mit heruntegelassenen Jalousien. Sämtliche ihrer Bilder wurden zwischen Mitte März und Ende Mai 2020 mit dem iPhone aufgenommen.

Die Fotografin Martina Stapf fängt die Isolation durch den Shutdown mit dem Selbstauslöser ein. In ihrer Fotoserie geht es um unterschiedliche Gefühlsstadien während der ungewohnten, neuen Situation. Die verschiedenen Empfindungen erkennt man anhand von unterschiedlichen Posen, bei denen sie in ein rotes Leintuch eingewickelt ist. Daraus ergibt sich ein Ablauf von Bewegungen.

Foto-Aufzeichnungen aus der Quarantäne

Der Wiener Künstler Bernd Koller war selbst am Coronavirus erkrankt und hat seine 20-tägige Quarantäne und seinen Krankenhausaufenthalt dokumentiert. Jeder Tag wurde durch das ostseitige Fenster festgehalten und zeigt die Veränderung dieses kleinen Landschaftsausschnitts. Die Beobachtung wurde zu einer wichtigen, täglichen Beschäftigung Kollers. Letztlich entstanden Siebdrucke von den Fotos, aus denen eine 20-teilige Druckgrafik wurde.

Der mexikanische Künstler Fernando Loeza drückt in seinen Fotomontagen den Einfluss des Physical Distancings auf Künstler aus und erinnert daran, dass viele Kulturschaffende in der Öffentlichkeit nicht sichtbar sind. Seine Fotomontagen entstanden während des Shutdowns am Schreibtisch und weisen auf die Probleme der Street-Art-Szene hin, die besonders stark unter den Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelitten hat.