Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
Technisches Museum Wien
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Kultur

Schwerste Dampflok bald zu sehen

Die schwerste Dampflok, die jemals in Österreich gebaut wurde, ist bald im Technischen Museum zu sehen. Lok und Tender sind insgesamt 22,6 Meter lang und 138 Tonnen schwer. Mit ihren 2.700 PS brachte sie es auf eine Maximalgeschwindigkeit von 154 km/h.

Von den dreizehn Lokomotiven, die zwischen 1932 und 1936 als Reihe 214 in der Lokomotivfabrik Floridsdorf entstanden, ist nur die Nummer 10 erhalten geblieben. Sie wurde aufwändig restauriert und wird ab 18. September in der Westhalle des Technischen Museums zu sehen sein. Es ist das schwerste Objekt in der Museumssammlung.

Die „12.10er“ Dampflok
Technisches Museum Wien
Die Lok selbst bringt ohne den Tender 114 Tonnen auf die Waage. Der Tender wiederum wiegt 24 Tonnen

Schneller auf der Westbahn unterwegs

Die Lok der Baureihe 214 oder 12 war in jeder Hinsicht eine Lok der Superlative. „Die Räder haben einen Durchmesser von 1,96 Meter. Die Zwölfer wurde für die Westbahn gebaut, um die Fahrzeiten zu verringern“, so Thomas Winkler vom Technischen Museum.

„Mit den Lokomotiven, die noch aus der Monarchiezeit über waren, war die Fahrzeit für die Strecke Wien-Salzburg fünfeinhalb Stunden. Und mit diesen neuen starken Lokomotiven konnte man 100 und später sogar 120 km/h fahren und konnte die Fahrzeit fast um eine Stunde verringern, also auf viereinhalb Stunden.“

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Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
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Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
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Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
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Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
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Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
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Die Dampflok „12.10“ bei ihrem Transport ins Technische Museum Wien
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Die Lokomotive hält den Geschwindigkeitsrekord für österreichische Dampflokomotiven. Während einer Probefahrt konnte sie 154 km/h erreichen. Dafür mussten die Heizer pro Minute rund 40 Kilogramm Kohlen schaufeln.

Weniger „CO2-Ausstoß pro Kopf als heutige Flugzeuge“

Die Lok wurde im Vorjahr ins Technische Museum transportiert. Die Achsen und die Lokomotive wurden für den Transport voneinander getrennt. Sonst hätte es Probleme mit der Durchfahrtshöhe und auch mit dem Gewicht gegeben. Danach wurden Lok und Achse – wie es in der Fachsprache heißt – „verheiratet“ und die Restaurierung abgeschlossen.

1936 wurde sie in der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf gebaut
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1936 wurde sie in der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf gebaut

Im Zuge der Ausstellung wird auch eine Projektion der Dampflok im Maßstab 1:1 gezeigt, die auf 90 Quadratmetern den Aufbau sowie die Funktion einzelner Bereiche der Lok erläutert. „So kann etwa beobachtet werden, wie das Feuer das Wasser zum Kochen bringt, sich das Dampfventil öffnet, die heißen Gase in die Zylinder strömen und die Gigantin sich in Bewegung setzt“, heißt es aus dem Technischen Museum.

Die Sonderschau bringt das historische Objekt auch mit aktuellen Fragestellungen zu Nachhaltigkeit in Verbindung. „So wird beispielsweise aufgezeigt, dass die Dampflok 12.10 aus den 30er-Jahren auf der Strecke Wien-Salzburg einen geringeren CO2-Ausstoß pro Kopf produzierte als heutige Flugzeuge“.