Themenbild: Illustration zu den Themen Schule / Sommerschule / Schulbeginn / Unterrichtsstart. Im Bild: Ein Übungsheft mit Maske (Volksschule) aufgenommen am Montag, 24. August 2020, in der Sommerschule in Purkersdorf.
Apa / Helmut Fohringer
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Chronik

Experte: „Maske auch im Unterricht sinnvoll“

Für rund 240.000 Wiener Schülerinnen und Schüler beginnt wieder die Schule. Laut Mikrobiologen ist das Tragen von Masken „auch im Unterricht sinnvoll“. Doch „in den Klassenzimmern wird es kein Maskentragen geben“, heißt es von der Stadt.

Zu Schulbeginn steht in Wien die Corona-Ampel auf Gelb. Jede Schule hat zwar eigene Regeln, je nach baulichen Gegebenheiten, für alle gilt jedoch bei Gelb einheitlich Maskenpflicht auf den Gängen und im Eingangsbereich. Sonstige Regeln an allen Schulen lauten: regelmäßig Hände waschen und desinfizieren, regelmäßig lüften und in die Armbeuge niesen oder husten.

Aber auch wenn die Ampel einmal auf Rot springen sollte, stellt Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) klar: „In den Klassenzimmern wird es kein Maskentragen geben.“ Das gelte auch für den Pausenhof.

Experte: „Maske auch im Unterricht sinnvoll“

Für rund 240.000 Wiener Schüler beginnt am Montag wieder die Schule. Laut Mikrobiologen ist das Tragen von Masken „auch im Unterricht sinnvoll“. Doch „in den Klassenzimmern wird es kein Maskentragen geben“, heißt es von der Stadt.

Singen nur im Freien oder mit Maske

„Masken tragen ist aus mikrobiologischer Sicht immer sinnvoll. Übrigens aus mikrobiologischer Sicht auch im Unterricht, wobei das am Ende eine politische Entscheidung sein muss. Weil da muss man mehrere Aspekte integrieren. Aber als Mikrobiologe, wenn man weiß, das wird über Aerosole übertragen, wäre Maskentragen anzuraten“, sagte der Mikrobiologe Michael Wagner gegenüber „Wien heute“.

Sport soll in der Schule vorwiegend im Freien oder in der Halle nur in kleinen Gruppen ausgeübt werden. Gesungen werden darf nur im Freien oder mit Mund-Nasen-Schutz. Generell sollen Aktivitäten ins Freie verlagert werden.

Im Verdachtsfall wird die betroffene Schülerin oder der betroffene Schüler bis zur medizinischen Abklärung von der Klasse isoliert, die Mitschüler sollen jedoch nicht heimgeschickt werden. Sollte eine Lehrkraft erkranken, gibt es einen Pool an Reservelehrern, die einspringen können, sagte Himmer. Für Schüler, Eltern und Lehrer wurde zudem eine eigene Info-Hotline mit der Nummer 52525/77109 zum Schulstart eingerichtet.

Schultüte mit Desinfektionsmittel
ORF
Für runda 240.000 Schülerinnen und Schüler beginnt in Wien die Schule – darunter sind mehr als 17.800 Taferlklassler

Gurgeltests an 13 Wiener Schulen

Ob die Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen ausreichen, sollen regelmäßige Gurgeltests an Schulen in ganz Österreich im Auftrag des Bildungsministeriums zeigen. In Wien werden sie an 13 Schulen stichprobenartig durchgeführt. 2.500 Wiener Schülerinnen und Schüler sowie Wiener 200 Lehrerinnen und Lehrer nehmen an der Studie freiwillig teil. Der Test wird alle drei bis fünf Wochen mit Hilfe des Schularztes durchgeführt.

"Schulen können eine ganz wichtige Rolle bei der Verbreitung von respiratorischen Infekten Spielen. Bei der Influenza weiß man das schon lange, wie es bei Covid-19 ist weiß man nicht. Was man weiß ist, Kinder sind nicht die Bremsklötze der Pandemie an denen das wie durch Zauberhand vorbei geht“, so Mikrobiologe Wagner. In Israel würden zum Beispiel über zehn Prozent der nachvollziehbaren Fälle auf Schulen zurückgehen.

Der Gurgeltest hat den Vorteil, dass er im Gegensatz zum Nasenabstrich schmerzfrei ist, die Flüssigkeit schmeckt lediglich salzig. Start der Studie ist Ende September. Bereits im Juni und Juli wurden in Wien mittels Gurgelmethode 5.000 Schülerinnen und Schülern für eine Studie getestet: Dabei gab es lediglich einen einzigen positiven Test – bei einer Lehrerin.

Bei Symptomen, „Kinder zuhause lassen“

Mit den Daten aus der startenden Gurgelstudie soll rechtzeitig erkennbar sein, wenn sich die Lage an den Schulen verändert, erklärte Wagner. Die teilnehmenden Schulen wurde so ausgewählt, dass „sie möglichst repräsentativ, das österreichische Schulsystem abbilden.“

Zur Vorsicht raten die Experten auch, wenn Kinder Anzeichen von Symptomen zeigen. „Jedes Auftreten einer respiratorischen Erkrankung – Husten, Schnupfen, Halsweh – kann, muss aber natürlich nicht Covid-19 sein. Das ist die große Herausforderung, dass man nicht ganz einfach erkennen kann, ob es das ist. Am besten ist allerdings, dass man die Kinder zuhause lässt und dann auch testet“, sagte Wagner.

Verstärkte Verkehrskontrollen auf Schulwegen

Das Innenministerium hat zum Start des Schuljahres in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am Montag verstärkte Verkehrsüberwachungen angekündigt. Erwachsene, insbesondere die Eltern, sollten Kindern durch ihr eigenes richtiges Verhalten im Straßenverkehr ein Vorbild sein und auf die dortigen Gefahren aufmerksam machen, betonte auch die Landespolizeidirektion Wien am Sonntag in einer Aussendung.

„Die Wiener Polizei bietet den Kindern nicht nur durch regelmäßiges Üben und entsprechender Aufklärungsarbeit auch in Schulen eine gewisse Handlungssicherheit im Straßenverkehr, sondern überwacht zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auch 136 Schulwegsicherungspunkte“, erläuterte Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl.