Leerstehende Geschäfte in der Alser Straße
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Chronik

Streit führt zu Leerstand auf Alser Straße

Die Alser Straße verbindet die Innenstadt mit Ottakring und Hernals. Seit vielen Monaten herrscht in der Häuserzeile gegenüber vom Alten AKH aber Leerstand. Dahinter steckt ein Rechtsstreit zwischen dem dortigen Minoritenkloster und der Stadt Wien.

Seit mehr als einem Jahr wird für die zahlreichen, leeren Geschäftslokale ein Umbau angekündigt. „Die Planung ist im Gange“, steht auf Plakaten. Tatsächlich passiert ist zumindest nach Außen bisher nichts. „Es hat eine Konditorei gegeben, ein Musikinstrumentegeschäft, ein Nähzubehörgeschäft, einen Fotografen. Und jetzt momentan ist alles zu“, sagt Gerald Kontriner, Anrainer und Eigentümer der „Confiserie Engelecke“.

Auch Philip Sigl, Anrainer und Geschäftsführer des Bistros „s’frische“ beobachtet den Leerstand. „Es wird auch nicht übermittelt, was nachkommen soll und die Hausverwaltung hält sich leider noch sehr bedeckt. Es wird so spekuliert, dass die Mieten jetzt schon darauf angelegt sind für die U-Bahn 2024/2025“, so Sigl gegenüber „Wien heute“.

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Minoritenkonvent beruft sich auf Vereinbarung aus 1921

Derzeit blockiert ein Rechtsstreit das Revitalisierungsprojekt. Der hier ansässige Minoritenorden bei der Alserkirche möchte die Ladenzeile modernisieren und umbauen, die Stadt Wien stimmt aber unter den jetzigen Bedingungen nicht zu.

Die Streitfrage ist, wem die Ladenzeile gehört und wer dort eigentlich was darf. Das Kloster beruft sich auf eine hundert Jahre alte Vereinbarung – abgeschlossen für ein paar Schillinge im Jahr.

„Der Minoriten Konvent ist aufgrund eines Vergleiches mit der Stadt Wien aus dem Jahr 1921 Nutzungsberechtigte der sogenannten Ladenzeile auf der Alserstraße“, heißt es vom Rechtsvertreter des Minoritenkonvents gegenüber „Wien heute“. Aufgrund dessen sieht dich der Konvent auch dazu berechtigt, die Lokale herzurichten und wieder zu vermieten.

Streit führt zu Leerstand auf Alser Straße

Die Alser Straße verbindet die Innenstadt mit Ottakring und Hernals. Seit vielen Monaten herrscht in der Häuserzeile gegenüber vom Alten AKH aber Leerstand. Dahinter steckt ein Rechtsstreit zwischen dem dortigen Minoritenkloster und der Stadt Wien.

Stadt: Anpassung der Verträge notwendig

Die Stadt Wien als Eigentümerin der Liegenschaft ist da anderer Meinung. Man habe nichts gegen eine Sanierung, aber „die Stadt Wien hat festgestellt, dass die Verträge im Fall einer durchgeführten Substanzänderung eine Anpassung notwendig machen“, heißt es vom Immobilienmanagement der Stadt.

Eine Anpassung, heißt in der Regel, dass wohl mehr Geld für die Nutzung gefordert wird. Es ist eine komplexe Causa, in die sich nun auch die Bezirksvorsteherin der Josefstadt eingeschalten hat. „Viele Bürgerinnen und Bürger fragen, was hier los ist. Auch hier muss die Stadt Wien aus ihrer Sicht die Verantwortung wahrnehmen, und ein ‚Ok‘ geben für die Sanierung. Es könnte für alle ein viel attraktiverer Ort werden“, sagte Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP).