Coronatest
dpa/Hendrik Schmidt
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Gesundheit

1450: Langes Warten auf Testergebnisse

Wegen der langen Wartezeiten bis zu den Tests bzw. den Testergebnissen gibt es weiter Kritik an der Gesundheitshotline 1450. Die Stadt Wien kündigt mehr Personal und die Umstellung auf den Gurgeltest an.

Bis zu sieben Tage habe man auf Testergebnisse warten müssen, hieß es von Betroffenen. Eine Mutter schilderte gegenüber „Wien heute“, dass sie Anfang Juli nach dem Anruf bei der Hotline zwar rasch Besuch von Ärzten bekommen habe. Das am Donnerstag für das Wochenende versprochene Testergebnis kam jedoch nicht. „Am Donnerstag – eine Woche später – wurde ich angerufen, um mir zu sagen, dass das Testergebnis negativ ist, um mich zu beruhigen“, schilderte eine Mutter gegenüber „Wien heute“. Da der Name in der Schule bekannt gewesen sei, hätten andere Familien sie wegen Urlaubsstornierungen kritisiert.

Ähnliche Beschwerden rund um die Organisation finden sich immer wieder. So schreibt eine Frau, dass ihrem Freund „trotz mehrmaliger Anrufe der Coronavirustest verwehrt wurde. Insgesamt dreimal meldete er sich bei der Hotline 1450, um sich für einen Test anzumelden und wurde jedes Mal abgewimmelt.“

Langes Warten bei 1450

Wer Coronavirus-Symptome hat und 1450 ruft, muss Geduld haben. Immer wieder berichten Betroffene von langen Wartezeiten. Zehn Tage bis zum Vorliegen von Testergebnissen sind möglich. Die Stadt will auf Gurgeltests umstellen, das soll schneller gehen, und das Personal werde aufgestockt.

Kontaktpersonen selbst angerufen

Gegenüber der Zeitung „Heute“ schildert ein Wiener, dass er fünf Tage nach seinem Test in der Wiener Teststraße weder per Mail noch per Telefon ein Ergebnis erhalten habe. Dann sei ein Brief vom Labor mit dem positiven Testergebnis gekommen. Der Wiener hat dann selbst 92 Kontaktpersonen angerufen. „16 Tage nach meinem positiven Test habe ich endlich den Absonderungsbescheid per Mail mit der offiziellen Info erhalten, dass ich in Quarantäne muss, aber inzwischen auch wieder entlassen bin“, schilderte der Wiener gegenüber „Heute“.

Zusätzliches Personal und Gurgeltest

Die Stadt Wien zeigt sich der organisatorischen Schwierigkeiten bewusst und reagiert. „Wir stellen permanent Personal ein, wir schulen permanent Personal. Wir haben den dritten Standort für 1450 verändert“, meinte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). In den nächsten „zwei bis drei Wochen“ soll auf Gurgeltests umgestellt werden.

Coronavirus-Ampelkommission tagt zu steigenden Infektionszahlen

Die Coronavirus-Ampelkommission kommt zu einer Sondersitzung zusammen, um Ballungsräume wie Wien angesichts der steigenden Infektionszahlen zu analysieren.

Kritik gibt es von den Oppositionsparteien im Gemeinderat. „Das Test-Chaos in der Stadt muss ein Ende haben“, sagte etwa ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. Für den FPÖ-Gesundheitssprecher Wolfgang Seidl zeigt sich „wieder einmal die Planlosigkeit, mit der die Wiener Bevölkerung in Gesundheitsfragen alleine gelassen wird“. NEOS-Gesundheitssprecher kritisierte: „Dass der Bedarf an Testkapazitäten im Herbst steigen wird, war genauso erwartbar, wie die Notwendigkeit schnellere Testergebnisse zu liefern.“

Ampelkommission berät am Montag

Auch die Ampelkommission justiert ständig nach. Wien ist bei der Ampelregelung gelb eingestuft, der Großteil des Umlands noch grün. Das könnte sich wegen des starken Pendlerverkehrs wohl ändern. „Schrittweise soll in Ballungsräumen wie Wien auf Stadtrandmodelle umgestellt werden“, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag in der ORF-„Pressestunde“ an. Wie genau das ablaufen wird, sei heute Thema in der Kommission, so Anschober.