Vorgespräch vor Impfung
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APA/Hans Punz
Politik

Sieben Zentren für Gratisimpfung

Die Stadt Wien wird für die erste Gratis Influenzaimpfung sieben Impfzentren und 34 Impfstraßen einrichten. Anmeldungen für die Impfung sind ab Dienstag online möglich.

Wien strebt täglich 3.000 Impfungen gegen Influenza an, die Gratisaktion dauert vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021. „Wir haben vor, sieben Impfzentren und 34 Impfstraßen zu errichten“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einer Pressekonferenz zur Gratisimpfaktion der Stadt am Montag. „Wir haben den Ehrgeiz, gemeinsam die Impfrate in Wien um das Dreifache erhöhen“, so Ludwig.

„Influenza kann ganz schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen“, warnte der Bürgermeister bei dem Termin mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer Österreich, und Philipp Saiko, Präsident der Wiener Apothekerkammer. Grippe und Covid-19 haben ähnliche Systeme. Das stelle das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen.

 Thomas Szekeres, Philipp Saiko,  Michael Ludwig,  Peter Hacker, Johannes Steinhart bei Pressekonferenz zum Start der Kampagne Gratis-Influenza-Impfung
APA/Hans Punz
Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, der Wiener Apothekerkammerpräsident Philipp Saiko, Bürgermeister Michael Ludwig, Gesundheits-Stadtrat Peter Hacker und der Wiener Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart machen Werbung für die Gratis-Influenza-Impfung

400.000 Impfdosen besorgt

Wien sei aber auf die Grippewelle gut vorbereitet. Man haben 400.000 Impfdosen besorgt, „zu einem Zeitpunkt, an dem das noch kein Thema war“, betonte Ludwig, der appellierte: „Lassen Sie sich bitte alle impfen.“ Mit dem Start der Impf-Aktion schon im Oktober bereitet sich die Stadt auf den statistischen „Peak“ der Grippe-Erkrankungen im Jänner und Februar vor.

„Wir haben eine Phase von zwei bis drei Monaten, in der wir die Impfrate in die Höhe bekommen wollen“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Impfen schon jetzt macht Sinn, besonders in Zeiten von Corona. Gegen Grippe gibt es wirkungsvolle Impfungen, die sollte man in Anspruch nehmen“, sagte Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres. Mit Impfungen schütze man ja nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen vor einer Ansteckung, so Szekeres. Vize-Kammerchef Johannes Steinhart sagte, dass pro Saison fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen und bis zu 20 Prozent der Kinder an der Grippe erkranken würden: „Impfen ist die beste Vorsorge.“

Die Verteilung des Impfstoffs übernehmen die Apotheken, die Impf-Dosen werden direkt an die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte verteilt. Diese können über eine Web-Maske den Bedarf anmelden. „Damit ist Missbrauch ausgeschlossen und die Stadt behält die Anzahl der ausgegebenen Impf-Dosen im Auge“, so der Präsident der Apothekerkammer, Philipp Saiko.

Anmeldungen online oder per Telefon

All jene, die sich gegen Grippe impfen lassen wollen, können sich ab morgen, Dienstag, über das Online-Portal www.impfservice.wien oder beim Gesundheitstelefon 1450 oder bei den teilnehmenden Ärzten einen Termin vereinbaren. Ein paar Tage vor diesem erhält man dann noch ein Erinnerungs-SMS.

Die Verabreichung selbst erfolgt in 15-Minuten-Slots „und das Thema ist erledigt“, freute sich Gesundheitsstadtrat Hacker über die unkomplizierte Abwicklung. Stundenlange Wartezeiten hätten damit ein Ende, versprach er. Zu den öffentlichen Impfstellen sind die E-Card und ein Lichtbildausweis mitzubringen und wenn möglich auch ein ausgefülltes Formular des Impfbogens.

Impfbim an verschiedenen Stationen

Die Gratisimpfung wird in den sieben Impfzentren der Stadt, den Impfzentren der Österreichischen Gesundheitskasse, im Sanatorium Hera sowie in einer eigenen Impfbim angeboten. Diese Straßenbahn wird im Oktober und November jeweils eine Woche an den Standorten Karlsplatz, Schwedenplatz, Belvedere, Kennedybrücke, Westbahnhof und Schottenring stehen.

Weitere Impfmöglichkeiten gibt es bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, in medizinischen oder sozialen Einrichtungen, Spitälern, Pflegeheimen und Seniorenheimen, die an der Gratisimpfaktion für das eigene medizinische Personal und Klienten mitmachen.