Das Hotel Sacher in der Wiener Innenstadt
APA/Roland Schlager
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Wirtschaft

Sacher-Hotels kündigen 140 Mitarbeiter

Die Sacher-Hotels kündigen per heutigem Dienstag 140 Mitarbeiter. In Wien sind 105 Menschen betroffen, in Salzburg 35. „Dramatischer kann eine Situation nicht sein“, sagte Matthias Winkler von den Sacher-Hotels.

Winkler gab die Kündigungen am Rande eines Medientermins am Dienstag in Wien bekannt. Der Umsatz bei Sacher werde heuer nur bei 25 Prozent von zuletzt (Vorjahr: rund 100 Mio. Euro) liegen. „Mit nicht einmal 25 oder 30 Prozent unserer Umsätze können wir leider nicht hundert Prozent unserer Mitarbeiter in die Zukunft mitnehmen und deshalb mussten wir diesen harten Schritt setzen“, sagte Winkler gegenüber Radio Wien.

 Zimmer im Hotel Sacher
APA/Herbert Pfarrhofer
105 Mitarbeiter im Hotel Sacher Wien werden gekündigt

Verbleibende Mitarbeiter in Kurzarbeit

Das Sacher hat derzeit nur eingeschränkt geöffnet. Aber auch die Zimmer, die derzeit angeboten werden, sind bei Weitem nicht ausgelastet. Man versucht die Situation sozial abzufedern und will die Mitarbeiter wieder einstellen, wenn die dramatische Situation vorbei ist. Die verbleibenden 345 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wien bleiben laut Unternehmen in Kurzarbeit. „Wir wissen nicht, ob wir sie überhaupt wie vorgesehen zu 30 Prozent beschäftigen können. Dramatischer kann eine Situation nicht sein“, so Winkler.

Sacher-Hotels kündigen 140 Mitarbeiter

Die Sacher-Hotels kündigen per Dienstag 140 Mitarbeiter. In Wien sind 105 Menschen betroffen, in Salzburg 35. „Dramatischer kann eine Situation nicht sein“, sagte Matthias Winkler von den Sacher-Hotels.

Einbußen bei Busfahrten und Kongressen

Winkler sprach bei einem Termin, zu dem Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) nach Unstimmigkeiten mit der EU-Kommission zur Verlängerung und Ausweitung des Fixkostenzuschusses mit dem Vertreter der EU-Kommission in Wien, Martin Selmayr, geladen hatte. Laut Winkler sei die Situation „dramatisch, bleibt dramatisch, und Fixkostenzuschuss ist für uns notwendig und nicht nur einzige Brücke, um über diesen Fluss mit reißendem Gegenwind zu kommen“.

Der Busunternehmer Paul Blaguss sprach davon, dass die ganze Branche in Wien in einem Normaljahr 120.000 Busrundfahrten veranstalte. Sein Unternehmen mache normalerweise 50.000 – „heuer werden es nicht einmal 500 sein“.

Susanne Baumann-Söllner vom Austria Center Vienna (ACV) erläuterte, bezogen auf alle bei Kongressen involvierten Firmen, dass die Vorlaufzeit für solche Veranstaltungen üblicherweise drei bis fünf Jahre dauere. Derzeit gebe es aber keine Anfragen für neue Kongresse, und man sehe auch, dass auch Verschiebungen von Kongressen im nächsten Jahr beginnen würden. „Man kann ja nicht einfach zudrehen und sagen, der Caterer kocht nicht mehr. Es ist wichtig, allen involvierten Unternehmen zu helfen, damit die über die schwierige Zeit kommen.“