Das Theater in der Gumpendorfer Straße (TAG)
APA/Harald Schneider
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Chronik

MUK-Cluster mit 46 CoV-Infizierten

Die Zahl der bei einer Aufführung der „Lustigen Witwe“ zu Monatsbeginn mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist deutlich angestiegen. Nicht nur Besucher der Vorstellung sind betroffen, sondern auch deren Familienangehörige.

Der Cluster, der sich nach einer Vorstellung des Universitätslehrgangs Klassische Operette der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) am Theater in der Gumpendorfer Straße (TAG) gebildet hat, ist deutlich angewachsen. Mittlerweile konnten 46 Infektionen mit SARS-CoV-2 dem Cluster zugeordnet werden, teilte der Sprecher des Krisenstabs der Stadt Wien, Andreas Huber, Dienstagmittag mit.

Wie Huber im Gespräch mit der APA darlegte, waren nach einer Aufführung der „Lustigen Witwe“ zu Monatsbeginn zunächst zwei Corona-Fälle bekannt geworden. Nach einer Analyse der Kontaktpersonen der beiden „war klar, dass das ein Cluster wird“, sagte Huber. Inzwischen steht fest, dass sich nicht nur Anwesende, sondern auch Familienangehörige von Besuchern infiziert haben.

MUK-Cluster mit 46 CoV-Infizierten

Die Zahl der bei einer Aufführung der „Lustigen Witwe“ zu Monatsbeginn mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist deutlich angestiegen. Nicht nur Besucher der Vorstellung sind betroffen, sondern auch deren Familienangehörige.

Freikarten für Verwandte und Bekannte

Die Covid-19-Taskforce der MUK hatte am 6. September von einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person erfahren, publik wurde der Cluster erst gestern, Montagabernd. Auf die Frage, weshalb seitens der Stadt Wien die Öffentlichkeit nicht zeitnahe über die Infektionskette informiert wurde, meinte Huber, es habe dafür keine Notwendigkeit gegeben. Es habe sich um keine öffentliche Veranstaltung gehandelt.

Sämtliche 61 Gäste seien Verwandte und Bekannte der Künstler gewesen, die Freikarten erhalten hätten. Den Behörden sei eine Liste aller Anwesenden – sowohl im Publikums- als auch im Bühnenbereich – zur Verfügung gestanden, die man der Reihe nach auf SARS-Co-V-2 überprüft habe. Der potenzielle Kreis von Betroffenen sei damit in sich geschlossen gewesen, insofern habe es keines medialen Aufrufs bedurft, um weitere mögliche Infizierte zu finden und zu isolieren.

Infektion vor und nach der Aufführung

Der Krisenstab davon aus, dass bei der Vorstellung selbst die Regeln zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Virus beachtet wurden. Laut Huber wurden die Abstandsregeln eingehalten und nur zugewiesene Sitzplätze vergeben. „Zur Übertragung des Virus ist es wahrscheinlich davor und danach, aber nicht während der Aufführung gekommen“, meinte Huber.

Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) betonte am Dienstag, dass sie vom Coronacluster nicht betroffen ist. Die Vorstellung der „Lustigen Witwe“ im Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) sei ein Projekt der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) gewesen. Die MUK hatte am Montagabend bestätigt, dass nach Bekanntwerden einer Coronainfektion alle weiteren Vorstellungen im TAG gestoppt und die Behörden informiert worden seien.

Im Zuge des MUK-Clusters gab auch die Staatsoper zwei Umbesetzungen bekannt. Die Änderungen seien im Rahmen der Nachverfolgung aller Kontaktpersonen eines positiv getesteten Mitglieds des Opernstudios der Staatsoper notwendig geworden, das die Vorstellung im TAG besucht hatte.