Die Schriftstellerin Elfriede Jelinek
APA/Roland Schlager
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Kultur

„Nestroy“: Autorenpreis für Jelinek

Die Nestroy-Gala wird heuer als vorab aufgezeichnete TV-Sendung über die Bühne gehen. Seit Dienstag sind weitere Nominierungen und Auszeichnungen bekannt, Elfriede Jelinek erhält den Autorenpreis.

Neben Elfriede Jelinek, die den Autorenpreis für „Schwarzwasser“ erhält, steht auch der Preisträger in der Kategorie „Lebenswerk“ fest: Der Schweizer Theater Christoph Marthaler wird in dieser „Nestroy“-Kategorie geehrt.

Am Dienstag wurden zudem 35 Nominierungen in weiteren elf Kategorien bekannt gegeben. So sind die Tänzerin Beatrice Cordua („TANZ“), Theresa Palfi vom Landestheater Linz (Elizabeth in „Maria Stuart“) und Burgtheater-Star Caroline Peters („Schwarzwasser“) für die Beste Schauspielerin nominiert, bei den Schauspielern haben der am Schauspielhaus Graz engagierte Florian Köhler (Frau Zittel in „Heldenplatz“), der vom Burgtheater an die Josefstadt gewechselte Johannes Krisch (Weinberl in „Einen Jux will er sich machen“) und Burgtheater-Neuzugang Franz Pätzold (Dionysos in „Die Bakchen“) Preischancen.

Felix Kammerer, Christoph Luser, Caroline Peters, Caroline Baas im Rahmen einer Probe des Stückes „Schwarzwasser“ von Elfriede Jelinek
APA/Burgtheater/Matthias Horn
Caroline Peters (Mitte) ist für das Jelinek-Stück „Schwarzwasser“ als beste Schauspielerin nominiert

„Corona-Spezialpreis“ statt Spezialpreis

Florentina Holzinger, deren Stück „TANZ. Eine sylphidische Träumerei in Stunts“ (Premiere im Tanzquartier Wien) kürzlich in der Kritiker-Umfrage des Fachblatts „Theater heute“ zur Inszenierung des Jahres gewählt wurde, hat neben Viktor Bodó („Peer Gynt“ im Volkstheater) und Amélie Niermeyer („Der Kirschgarten“ im Theater in der Josefstadt) Chancen auf den Nestroy in der Kategorie „Beste Regie“. Die „Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum“ kommt entweder vom Schauspielhaus Zürich („Der Mensch erscheint im Holozän“), von den Münchner Kammerspielen („Die Räuberinnen“) oder vom Berliner Friedrichstadt-Palast („Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt“).

Der sonst übliche Spezialpreis wurde heuer in einen „Corona-Spezialpreis“ umgewandelt, mit dem laut der neuen Juryvorsitzenden Ulli Stepan versucht wurde, „der außergewöhnlichen Situation dieses Jahres gerecht zu werden“. „Die verkürzte Spielzeit 2019/20 hat auch die Jury des Nestroy-Theaterpreises vor große Herausforderungen gestellt“, so Stepan in einer Aussendung. 544 Theateraufführungen habe die Jury in der vorzeitig abgebrochenen Saison gesichtet.

Zehn Nominierungen für Publikumspreis

Erstmals soll es einen nicht von der Jury bestimmten „Bühne“-Sonderpreis geben. Dieser soll laut Andreas Kornhofer, Herausgeber & Geschäftsführer der Red Bull Media House Publishing, „vor allem ein Dankeschön“ sein, „das letztlich all jenen gilt, die gerade in außergewöhnlichen Zeiten wie diesen für mehr Kultur und mehr Herzensbildung in der Gesellschaft kämpfen“.

Für den ORF-III-Publikumspreis hat die Jury zehn Künstlerinnen und Künstler nominiert: Bibiana Beglau, Ruth Brauer-Kvam, Mavie Hörbiger, Maria Köstlinger, Claudia Sabitzer, Tobias Moretti, Michael Niavarani, Der Nino aus Wien, Otto Schenk und Martin Wuttke. Für sie kann bis 25. September, 23.59 Uhr, auf tv.ORF.at abgestimmt werden.