Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
APA/Harald Schneider
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Soziales

Antonow fliegt Hilfsgüter nach Moria

Ein Großraumflugzeug vom Typ Antonow 124 ist am Dienstag am Flughafen Wien-Schwechat mit Hilfsgütern aus Österreich für Flüchtlinge beladen worden. Sie kommen Menschen aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria in Griechenland zugute.

Österreich bringt insgesamt 55 Tonnen Hilfsgüter als Soforthilfe zu der griechischen Insel Lesbos, auf der seit dem Brand des Flüchtlingslagers Moria mehr als 12.000 Asylwerber obdachlos sind. Die Fracht ist 300 Kubikmeter bzw. 150 Paletten groß. Sie wird mit der russischen Antonow 124, einem der größten Transportflugzeuge der Welt, am Mittwoch nach Athen gebracht. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) wird die Güter persönlich übergeben.

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Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
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Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
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Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
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Eine Antonov wird mit Hilfsgütern aus Österreich für das Flüchtlingscamp Moria beladen.
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Die deutsche Bundeswehr bezeichnet die Antonow 124 auf ihrer Internetseite als „fliegenden Güterzug“. Die Maschine kann beispielsweise Panzer, Hubschrauber oder Lastwagen transportieren. Die Bundeswehr, andere NATO-Truppen aber auch zivile Unternehmen nutzen das Flugzeug regelmäßig, um Großgeräte zu ihren Einsatzorten in aller Welt zu fliegen.

Neues Lager bei Panagiouda

Die Behörden bauen derzeit auf der Insel Lesbos ein neues Lager nahe dem Küstenort Panagiouda auf. Knapp 800 Menschen sind in dem provisorischen Lager bereits untergebracht. Viele wollen allerdings nicht auf Lesbos bleiben und weigern sich, in die neuen Zelte zu ziehen. Journalisten haben keinen Zugang. Die Versorgung ist nach Angaben der ersten Bewohner nicht gut. Demnach fehlt es unter anderem an Duschen und Matratzen.

Im Lager Moria war vor einer Woche nach griechischen Behördenangaben an mehreren Stellen Feuer gelegt worden. Das Lager brannte größtenteils ab, durch einen weiteren Brand am Mittwoch wurde auch der Rest komplett zerstört. Rund 11.500 Menschen wurden obdachlos, darunter 4.000 Kinder. Die griechischen Behörden gehen davon aus, dass die Feuer absichtlich von Flüchtlingen gelegt wurden, um eine Verlegung aus dem völlig überfüllten Lager zu erzwingen. Fünf Flüchtlinge wurden wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen.

EU ringt wieder um Aufnahme von Flüchtlingen

Nach dem Brand ringen die EU-Staaten erneut um die Verteilung der Menschen aus dem Lager in der Union. Österreich lehnt es ab, Flüchtlinge aufzunehmen. Deutschland hat sich bereit erklärt, rund 1.700 Flüchtlinge aufzunehmen – mehr dazu in Moria: Söder von Österreichs Haltung enttäuscht (news.ORF.at)