Gesundheitsminister Rudolf Anschober während eines Lokalaugenscheins zur erweiterten Maskenpflicht am Donnerstag, 17. September 2020, in einer U-Bahn in Wien.
APA/Robert Jäger
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Politik

Anschober nach City-Besuch „optimistischer“

Ein Lokalaugenschein in Wiens Innenstadt zur ausgeweiteten Maskenpflicht hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) optimistisch gestimmt. Die Polizei schränkt den Parteienverkehr ein und auf den Wiener Märkten gilt ab Samstag Maskenpflicht.

Seit Montag ist in Innenräumen grundsätzlich wieder Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Anschober stattete am Donnerstagvormittag einem Optiker, einem Tee- und Gewürzgeschäft, einer Buchhandlung und dem MAK einen Besuch ab, außerdem fuhr er eine Station mit der U3. Bei seinen – wie er betonte – spontan und zufällig ausgesuchten Örtlichkeiten hielten sich alle Kunden und Passagiere an die MNS-Pflicht. Diese werde viel besser eingehalten, „als bisher unsere Wahrnehmung war. Die Bewohner in diesem Land sind mit dabei“, konstatierte der Gesundheitsminister.

Corona: Weitere Verschärfungen ab Montag

m Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat die Bundesregierung weitere Verschärfungen verkündet. Ab Montag sind bei privaten Feiern in Innenräumen nur noch zehn Personen erlaubt und die Schutzmaskenpflicht wird ausgeweitet.

„Wir schauen uns an, ob es weiteren Bedarf gibt“

Dass es nicht überall gleich reibungslos klappt, sei klar, sagte Anschober. Auch in der Umstellungsphase im Frühjahr bei der erstmaligen Einführung der Maskenpflicht habe es ein paar Tage gedauert, bis sich der Großteil der Bevölkerung daran gehalten hat. Mögliche Lücken bei der MNS-Pflicht werden laufend überprüft, betonte der Minister.

„Wir schauen uns an, ob es weiteren Bedarf gibt, wie wir weitermachen müssen, ob es Sinn macht, noch Erweiterungen vorzugeben“, sagte Anschober. Prinzipiell stehe aber „außer Diskussion, dass der Mund-Nasen-Schutz vor allem die anderen schützt“, bekräftigte der Gesundheitsminister.

Er werde auch akzeptiert. „Ich bin optimistischer als zuvor und habe heute niemanden ohne Mund-Nasen-Schutz gesehen“, zog Anschober im Anschluss sein Resümee. Für die „schwierige Phase der nächsten Wochen“ müsse jeder mitmachen. Nun befinde man sich an einer Weggabelung, die Prognosen für die nächste Zeit gehen weit auseinander. Deshalb sei einmal mehr jeder gefordert, seinen Beitrag zu leisten.

Polizei schränkt Parteienverkehr ein

Wegen der erhöhten Virusaktivität und der orangen Corona-Ampelfarbe reduzierte die Wiener Polizei persönliche Kontakte in ihren Dienststellen. Der Parteienverkehr soll in weniger dringenden Angelegenheiten hauptsächlich via Telefon oder durch Videoeinvernahmen durchgeführt werden. In dringenden oder unverschiebbaren Fällen wird um eine Voranmeldung per Telefon oder E-Mail gebeten.

Innerhalb der Dienststellen gilt Mund-Nasen-Schutz-Pflicht. Die Sicherheitsabstände im Zugangs- und Wartebereich sowie bei Amtshandlungen müssen ebenfalls eingehalten werden. Die Maßnahmen gelten laut Polizei „ab sofort“. Die Polizeiinspektionen bleiben – insbesondere für Notfälle – natürlich weiterhin geöffnet.

Meinungsumfrage zu Verschärfungen

Was sagen die Wienerinnen und Wiener zu den neuerlich verschärften Bestimmungen? Wir haben uns umgehört.

Wieder Maskenpflicht auf Wiener Märkten ab Samstag

Auf den Wiener Märkten ist ab Samstag angesichts der steigenden Coronavirus-Fallzahlen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben. Das teilte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag mit. Kurz danach verkündete auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Einschränkungen, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Dazu gehört u.a. eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch auf Märkten. Diese Bundesvorgabe gilt ab kommenden Montag, 0.00 Uhr – mehr dazu in news.ORF.at.

Formal handelt es sich bei der Tragepflicht um eine marktpolizeiliche Anordnung. Denn noch gebe es in vielen Bereichen keine Möglichkeit, dass ein Bundesland wie Wien eigene Maßnahmen verhängt, sagte Sima noch bevor die Bundesregierung Verschärfungen für kommenden Montag ankündigte. Allerdings habe man die Marktordnung geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass auf deren Basis eine Maskenpflicht vorgeschrieben werden könne.

In Fällen, wo sich Besucher weigern, den Schutz zu tragen, könnten somit auch Strafen verhängt werden, betonte sie. Uneinsichtigen drohe ein Bußgeld von 50 Euro. Auf einigen Märkten wurden Freiflächen herangezogen, um das Areal zu vergrößern. Besucher werden mit Megafonen laufend auf die Abstandsregeln hingewiesen. Auch Bodenmarkierungen sollen an diese erinnern. Schon im Frühjahr setzten die Wiener Märkte auf ähnliche Maßnahmen. Auch dabei wurden Besucher angehalten, Maske zu tragen.