Verkehr

„Mehr Platz“: Aktion am Ring

Eine Aktion der Mobilitätsagentur Wien am Ring am Sonntag will aufzeigen, wie ungleich der Platz für verschiedene Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verteilt ist – veranschaulicht mit einem ungewöhnlichen Fotovergleich.

Die Aktion fand im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche statt: Nicht untertags, sondern in den frühen Morgenstunden stellte die Mobilitätsagentur die Wiener Version eines Fotos aus Münster (Deutschland) aus den 1970ern am Ring beim Burgtheater nach, um damit auf die ungleiche Platerteilung aufmerksam zu machen und aufzuzeigen, wie viel Platz man in der Stadt zum Radfahren, Zu-Fuß-Gehen und Autofahren braucht. Es sind je 50 Autos, Radfahrer und Fußgängerinnen auf dem Foto, das mit einer Drohne aufgenommen wurde, zu sehen.

Fotovergleich Autos, Fußgänger, Radfahrer auf dem Wien
Mobilitätsagentur Wien
Angepeilt wird mit der Fotoaktion eine „faire Verteilung“ des öffentlichen Raums

Ein Viertel der Wege mit dem Auto

Fast drei Viertel der Wege in Wien werden laut Mobilitätsagentur klimafreundlich mit dem Rad, den Öffis oder zu Fuß zurückgelegt. Rund ein Viertel der Wege – 26 Prozent – werden in Wien mit dem Auto zurückgelegt. In Wien verbrauchen Autos – fahrende und parkende – laut den Angaben jedoch etwa 67 Prozent der Straßenfläche. Radwege hingegen machen insgesamt nur etwa ein Prozent der Straßenflächen aus.

Fotovergleich Autos, Fußgänger, Radfahrer
Press Office City of Münster, Germany
Dieses Bild aus den 1970er Jahren galt als Inspiration für die Aktion

Erklärtes Ziel der Stadt Wien sei eine faire Aufteilung und Nutzung der Verkehrsflächen und des öffentlichen Raums, so die Mobilitätsagentur unter Verweis auf die „Smart City Strategie“ der Stadt. Der vorwiegend Auto-orientierte Straßenraum, insbesondere der Parkraum für Fahrzeuge, müsse daher an die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung angepasst werden.

Hebein: „Platz ungerecht verteilt“

„Der Platz in unserer Stadt ist ungerecht verteilt. (…) Die Aktion im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche zeigt das ganz genau auf und macht deutlich, dass klimafreundliche Mobilität auch mehr Platz für alle bedeutet“, sagte die grüne Verkehrsstadträtin Birgit Hebein. Eine faire Verteilung bringe Vorteile für die Menschen und das Klima. Daher fördere die Stadt klimaschonende Mobilität. In kaum einer Metropole sei es so gut möglich mit dem Rad, per Öffis oder zu Fuß in der Stadt von A nach B zu kommen.