Michael Ludwig im Radiostudio
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Wahl 2020

Ludwig „drei Mal“ auf Covid-19 getestet

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ludwig hat im Interview mit Radio Wien persönliche Fragen beantwortet. Etwa, wann er aufsteht und dass er „bis jetzt drei Mal“ einen CoV-Test gemacht hat. Auch ein Job bei der Müllabfuhr würde ihn reizen.

Wer schon immer wissen wollte, wann der Wiener Bürgermeister aufsteht, die Antwort lautet 6.30 Uhr. „Dann räume ich das Geschirr vom Vorabend weg. Dann schaue ich sofort Sms und E-Mails. Das ist auch eine der wenigen Gelegenheiten, den Tagesablauf mit meiner Frau zu besprechen“, sagte Ludwig.

Ab und zu nutzt er die Schlummer-Taste, um noch zehn Minuten länger im Bett bleiben zu können. „Ich bin glaube ich ein Mensch, der gerne genießt. Und diese noch verbleibenden zehn Minuten, die man sich noch einmal einkuscheln kann, das ist schon eine Genussminute, die ich mir gönne.“

„Schlafausmaß mit dem ich durchkomme“

Ins Bett geht Ludwig für gewöhnlich um ein Uhr nachts. Aber passieren da nicht auch Fehler, wenn man so wenig schläft, wollte Moderatorin Olivia Peter wissen. „Es ist ein Schlafausmaß, mit dem ich durchkomme“. Im Urlaub gebe es aber für Ludwig „nichts Genussvolleres, als nach dem Mittagessen ein kleines, zweistündiges Mittagsschläfchen zu machen.“ Ein tägliches Ritual sei das Telefonat mit seiner Mutter, verriet Ludwig.

Michael Ludwig im Radiostudio
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Ludwig beantwortete auch Fragen von Radio Wien-Hörerinnen und -Hörern

In der Pension würde Ludwig mit seiner Frau gerne „einen intensiven Tanzkurs machen oder ein Instrument lernen“. Auf Nachfrage zum Tanzkurs meinte Ludwig: „Führen tue schon noch ich beim Tanzen“. Seine Frau hat Ludwig im Flugzeug kennengelernt. Nachdem er jahrelang mit ihr zusammen war, erfolgte 2018 dann die Hochzeit. Die Frage, ob der Wiener Bürgermeister verheiratet sein müsse, verneinte er.

„Schade, dass man Häupl auf seine Sprüche beschränkt“

Hörerinnen und Hörer konnten ihre Fragen vorab über Facebook stellen. Ein Hörer wollte wissen, ob die Fußstapfen von Michael Häupl (ehemaliger SPÖ-Bürgermeister von Wien und Ludwigs Vorgänger, Anm.) manchmal „übergroß“ sind? „Nein, überhaupt nicht“, sagte Ludwig. Und die Vergleiche seien auch nicht neu. „Man hat Häupl auch jahrelang mit Helmut Zilk verglichen.“

Hätte Ludwig gerne eine Eigenschaft von Häupl, wollte Moderatorin Olivia Peter dann noch wissen. Ludwig lobte seinen Vorgänger als einen „sehr strategischen Denker“, was manchmal unterschätzt werde. „Ich finde es fast ein bisschen schade, dass man ihn beschränkt auf seine Sprüche und Sager, wie Bringt den Spritzwein. Weil in Wirklichkeit ist er eine politische Persönlichkeit, die sehr facettenreich ist. Das geht manchmal ein bisschen unter, wenn man ihn so als den Fiaker prägt“, so Ludwig.

Keine privaten Treffen mit Hebein

Ein Hörer wollte wissen, wie sich Ludwig mit Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) privat versteht, mit der er in einer Koalition ist. Außerdem fragte er, ob es zu privaten Treffen kommt. Ludwig antwortete äußerst diplomatisch, dennoch kann man bei der Antwort zwischen den Zeilen lesen. „Wir haben viel Gelegenheit, uns im Rahmen unserer politischen, beruflichen Tätigkeit zu treffen, da ergibt sich wenig Zeit und Möglichkeit, sich auch privat zu treffen“, so Ludwig. Gefragt, ob er selbst twittert und auf Facebook postet, meinte Ludwig: „Ich habe ein Team, mit dem ich Schwerpunkte festlege. Manchmal schreibe ich auch selber Postings.“

Erster Covid-19-Test „vor zwei Wochen“

Und wenn er nicht Politiker geworden wäre, wäre er „jetzt Buchhändler oder vielleicht auch Müllaufleger“ bei der MA 48. Letzteres sei zwar „eine sehr harte Arbeit, aber wenn man merkt, welches positive Echo die Mitarbeiter der MA48 bei der Bevölkerung haben, dann sieht man, dass man eine sinnvolle Tätigkeit macht“.

Hebein am Mittwoch

Am Mittwoch ist die Spitzenkandidatin der Wiener Grünen, Birgit Hebein, zwischen 8.00 und 9.00 Uhr zu Gast bei Olivia Peter auf Radio Wien

In der Rubrik „Interview in Zahlen“ verriet Ludwig, dass er bisher drei Mal auf das Coronavirus getestet worden ist. Sein erster Covid-19-Test „ist jetzt zwei Wochen her“. Er habe ihn gemacht, als die Stadt allen politischen Parteien Testungen angeboten hat. „Ich wollte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass irgendwer bevorzugt wird in Wien“, sagte Ludwig.

Manschettenknöpfe gestohlen

Ludwig lebt in einem Kleingartenhaus in Floridsdorf, in das 2018 eingebrochen wurde. Weggekommen sei dabei nicht viel. Manschettenknöpfe, aber es wurde viel verwüstet und Laden herausgerissen, erinnerte sich Ludwig. Ein Hinweis von Ludwig habe dann auch geholfen, den Einbrecher zu finden. „Denn mir ist aufgefallen, dass ein großer Stein etwas unüblich gelegen ist. Und an diesem Stein hat man dann DNA-Spuren des Einbrechers gefunden, der Stein war dann mit ein Grund, dass man ihn in einigen Tagen ausforschen konnte“, so Ludwig.

„Werde ich doch einige Freunde haben“

Zwei Musikwünsche hatte Ludwig auf Radio Wien frei: Die Wahl fiel auf Willi Resetarits & Stubnblues mit dem „Floridsdorfer Bahnhof“, weil Ludwig als Bewohner des 21. Bezirks, dort auch vorbeikomme. Das andere Lied war „Awarakadawara, wo san meine Hawara?“ gesungen von Ernst Molden, in dem gefragt wird: „Wo san meine Freind, wonn die Sun net scheint?“ Erst, wenn es einem nicht so gut gehe, zeige sich „in der Regel, wahre Freundschaft“, meinte Ludwig.

Moderatorin Olivia Peter hakte ein letztes Mal nach und wollte wissen, wie viele echte Freunde der Wiener Bürgermeister hat. „Nachdem es Gott sei Dank nicht so oft geregnet hat in meinem Leben, hat sich das noch nicht so herausgestellt, aber ich gehe davon aus, wenn es mir einmal schlechter geht, werde ich doch einige Freunde haben, die an meiner Seite stehen“, so Ludwig.