Regisseur Walter Bannert
picturedesk.com/Hubert Mican
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Kultur

Filmregisseur Walter Bannert gestorben

Einer der erfolgreichsten Filmemacher der 1980er Jahre im heimischen Kino, Walter Bannert, ist im Alter von 77 Jahren gestorben, berichtete der „Falter“ heute. Der Regisseur von „Die Erben“ zeichnete auch für zahlreiche TV-Serien verantwortlich.

Wie jetzt bekanntwurde, starb Bannert bereits am 10. September. Bannert wurde am 28. November 1942 in Wien geboren. Der Film- und Fernsehregisseur sowie Kameramann, Filmproduzent, Drehbuchautor und Filmeditor startete seine Filmkarriere mit Werbe- und Kulturfilmen. Danach war er auch als Produzent tätig. Für den Film „Die glücklichen Minuten des Georg Hauser (1974)“ wechselte er zudem ins Darstellerfach und übernahm die Titelrolle.

Ende der 1970er Jahre gründete Bannert dann die Bannert-Film. Mit seinem mehrfach ausgezeichneten Kinderfußballdrama „Was kostet der Sieg?“ (1981) inszenierte er dann erstmals für das Kino. Der Film erhielt den Hauptpreis der Kinderfilmfestivals in Lecce, Giffoni und Moskau.

Sendungshinweis

In memoriam Walter Bannert sendet ORF2 am Freitag um 23.20 Uhr die erste Folge von „Der Bulle von Tölz – Das Amigo-Komplott“ sowie ORF III am Sonntag um 0.00 Uhr „Herzklopfen“.

„Die Erben“ und „Herzklopfen“

Einer der Hauptdarsteller von „Was kostet der Sieg?“ war der junge Schauspieler Nikolas Vogel, der auch in den folgenden beiden Spielfilmen Bannerts die Hauptrolle verkörperte. „Die Erben“ (1982) war ein Drama über den Einstieg eines Jungen in die Neonazi-Szene, „Herzklopfen“ (1984), in dem die junge Schauspielerin Julia Stemberger reüssierte, eine Komödie über ein junges Liebespaar, das ein Kind erwartet.

„Die Erben“ (50.000 Kinobesucher) und „Herzklopfen“ (97.000 Kinobesucher) erhielten jeweils den Österreichischen Filmpreis für den an den Kinokassen erfolgreichsten österreichischen Film des Jahres.

„Tatort“, „Ein Bayer auf Rügen“, „Bulle von Tölz“

1987 führte Bannert dann Regie beim siebenten Teil der Softsex-Komödienreihe „Eis am Stiel“. Anschließend wandte er sich hauptsächlich dem TV zu. Seit Ende der 1980er Jahre war Bannert vor allem in Deutschland als Regisseur für Fernsehfilme und -serien tätig.

Er drehte mehrere „Tatorte“, im Jahr 1993 zahlreiche Folgen von „Ein Bayer auf Rügen“ und 21 Folgen der Krimiserie „Der Bulle von Tölz“ zwischen 1996 und 2000 sowie Serien wie „Julia – Eine ungewöhnliche Frau“, „Der Winzerkönig“, „Die Rosenheim-Cops“. 2007 wurde die Komödie „Liebe für Fortgeschrittene“ unter seiner Regie verfilmt. 1999 erhielt Bannert die „Romy“ für die beste Regie („Der Bulle von Tölz“).