Casino-Fahnen vor dem Casino Baden
APA/ROBERT JAEGER
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Wirtschaft

600 Kündigungen bei Casinos Austria im Raum

Die Casinos Austria melden 600 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung an. Das ist heute am späten Nachmittag bekanntgeworden. Im Konzern spricht man von einer Maximalzahl, die „deutlich geringer“ werde, berichtet die „Presse“ (Onlineausgabe).

Es sei noch nicht absehbar, mit wie vielen Mitarbeitern ein freiwilliger Ausstieg oder ein Teilzeitmodell vereinbart werden kann, wird ein Sprecher des teilstaatlichen Glücksspielkonzerns zitiert.

Der Sparkurs kommt nicht überraschend. Das firmeneigene „ReFIT“-Sparpaket wurde bereits im Juli grundsätzlich gebilligt. Damals hieß es, dass von den derzeit rund 1.700 Vollzeitstellen „1.200 Arbeitsplätze gerettet werden“. Durch ein neues Gehaltsschema sollen die Personalkosten um ein Viertel sinken.

Einnahmenausfälle und „Ibiza“-U-Ausschuss

Die Casinos Austria International (CAI), Auslandstochter der Casinos Austria AG, hatte Ende August für das erste Halbjahr 2020 starke Einnahmenausfälle gemeldet. Die Spielerlöse (einschließlich Nebenerlösen) gingen von 87,3 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 52,8 Mio. Euro zurück. Das Unternehmen steht derzeit wegen des „Ibiza“-Untersuchungsausschuss regelmäßig im Fokus der Öffentlichkeit, dabei geht es unter anderem um Postenschacher in dem Glücksspielkonzern.

Ein Drittel gehört dem Staat

Die Casinos Austria mit Hauptsitz in Wien-Landstraße verfügen über zwölf österreichische Casinos in Baden, Bregenz, Graz, Innsbruck, Kitzbühel, Kleinwalsertal, Linz, Salzburg, Seefeld, Velden, Wien und Zell am See. Zuletzt – vor der Coronavirus-Pandemie – vermeldeten sie eine jährliche Besucherzahl von rund 2,3 Millionen Gästen. Generaldirektorin ist Bettina Glatz-Kremsner.

Der Casinos-Austria-Konzern beschäftigt rund 3.400 Mitarbeiter im In- und Ausland, davon etwa 1.700 in der Casinos Austria AG, also in den zwölf Spielbanken und im Headquarter in Wien. Die tschechische Sazka-Gruppe ist der mit Abstand größte Anteilseigner, sie hält 55,48 Prozent an den Casinos. Die österreichische Staatsholding ÖBAG besitzt 33,24 Prozent.