Wiener Naschmarkt in Corona-Zeiten
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Rückgang bei CoV-Neuinfektionen in Wien

Der medizinische Krisenstab der Stadt verzeichnet im Wochenvergleich einen Rückgang bei den Neuinfektionen. Diskussionen über lange Wartezeiten bei der Hotline 1450 werden hingegen nicht weniger. Und es soll eine neue digitale Gastroliste geben.

In den vergangenen 24 Stunden sind in Wien 279 Fälle bestätigter Infektionen mit dem Coronavirus dazugekommen. In den 24 Stunden davor waren es 297 bestätigte Infektionen. Noch deutlicher ist der Rückgang laut medizinischem Krisenstab der Stadt Wien im Wochenvergleich mit Stand Sonntag, 8.00 Uhr. Hier mache das Minus 14,6 Prozent aus. Insgesamt wurden in Wien bis dato 15.142 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. 10.437 Personen sind mittlerweile wieder gesund. 244 Menschen haben hingegen die Erkrankung nicht überlebt.

Viel Diskussion um Hotline 1450

Weiter für Gesprächsstoff sorgt die Hotline 1450, im Zentrum der Kritik stehen die Wartezeiten. In der „Kronen Zeitung" (Sonntag-Ausgabe) wird ein Telefonist zitiert, der über seinen Alltag bei der Hotline berichtet. Er habe einen Mann am Telefon gehabt, der seit 14 Tagen gefordert habe, getestet zu werden. Es sei schon gut, wenn jemand nur eine Stunde in der Warteschleife verbringe. Am vergangenen Wochenende sei die Computertechnik zusammengebrochen, Mitarbeiter seien damit beauftragt gewesen, Anrufer aus der Leitung zu werfen.

Politische Kritik an Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wird dadurch nicht weniger. So verlangte die ÖVP am Sonntag erneut, Hacker vom Coronavirus-Management zu entbinden. Hacker will die Vorwürfe so aber nicht stehen lassen. Die täglichen Anruferzahlen bei 1450 hätten sich nach zeitweiligen, „nur bedingt vorhersehbaren“ Spitzen wieder normalisiert. Gemeint sind damit erste Medienberichte über eine orangefarbene oder rote Ampelschaltung für Wien. Zudem habe Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zusätzliches Personal auch für 1450 angekündigt, wo derzeit 425 Mitarbeiter im Einsatz seien.

Aus dem Büro Hacker hieß es zudem, dass am Samstag insgesamt 3.340 Anrufe eingegangen sind. Im Schnitt habe es 30 Sekunden gedauert, bis ein Anruf angenommen worden sei. 20 Sekunden dauerte die Weiterleitung zum Abklärungsgespräch mit dem medizinischen Personal. Was die lange Dauer bis zur Testabnahme betrifft, verwies man auf die neue, zweite Coronavirus-Teststraße auf der Donauinsel. Dort können sich auch Personen mit Symptomen testen lassen. Durch die eigene Anreise könne die Wartezeit verkürzt werden, da man nicht mehr warten müsse, bis das Mobile Home Sampling Team nach Hause komme.

Digitale Gästeerfassung steht angeblich bereit

Und auch an einer anderen Front in Sachen Bekämpfung der Weiterverbreitung des Coronavirus gibt es in Wien ab Montag eine neue Regelung: Gastronomiebetriebe müssen die Daten ihrer Gäste für ein effizientes Contact-Tracing erfassen. Ein großer Wiener Gastronomiebetrieb bietet dafür eine digitale Lösung namens „Gast-CheckIn“ an. Dabei werden mittels QR-Code die Daten in einem Onlineformular eingegeben, Uhrzeit und Datum werden automatisch erfasst. Das Onlinetool soll allen Wiener Gastronomen für eine monatliche Lizenzgebühr zur Verfügung stehen.