Schulessen in Kantine
dpa/Franziska Kraufmann
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Wirtschaft

Coronavirus hungert Schulbuffets aus

Viele Buffetbetreiber an insgesamt 233 Wiener Schulen sind durch die Coronavirus-Pandemie, den „Lock-down“ und Schulschließungen in ihrer Existenz bedroht. Hilfen wie Pachterlass oder Förderungen der zuständigen Behörden sind abgelehnt worden.

Ein 14 Stunden-Arbeitstag, Arbeitsbeginn um 3.00 Uhr: Thomas Ehrenreich und Susanne Partej sind zwei Buffetbetreiber, denen jetzt der finanzielle Hungertod droht. Ganze fünfeinhalb Monate lang waren die Einnahmen bei Null. Das Minus lässt sich nun bei laufenden Krediten nicht mehr einholen, denn immer wieder fallen ganze Schulklassen coronabedingt aus. Die Konsumationen am kalten Buffet gehen zurück, aber genau diese sollten die personal- und kostenintensive warme Küche querfinanzieren.

Corona: Schulbuffets vor dem Aus

Die Corona-Pandemie macht auch vielen Betreibern von Schulbuffets zu schaffen. Die meisten Buffet-Betreiber von insgesamt 233 Wiener Schulen haben durch Corona und Lockdown an Ausfällen ganzer Schulklassen zu knabbern.

„Wenn irgendeine Kleinigkeit passiert, wir werden am Vortag oder am selben Tag in Quarantäne geschickt, das ganze Essen wird weggeschmissen und anderes mehr: Das ist bei den Schulbuffetbetreibern, bei diesen Preisen, die wir haben, bei diesen Gewinnspannen, die wir haben, nicht auffangbar, da unsere Rücklagen minimalst bis gar nicht da sind“, sagte Buffetbetreiber Thomas Ehrenreich.

Schüler gehen, Kosten bleiben

Hunderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, oft alleinerziehende Mütter, fürchten um den Job, denn Kurzarbeit ist im Schulbuffetbetrieb unmöglich. Das Personal könne nicht einfach willkürlich eingeteilt oder an- und abgemeldet werden. „Wir brauchen unser Personal in der einen Woche Vollzeit“, sagte Buffetbetreiberin Susanne Partej. Schaltet die Ampel um, kommt Homeschooling, dann müsse der Betrieb vollständig runtergefahren werden. Auch eine zehntägige Quarantäne stelle ein massives Problem dar, „weil wir einfach die Personalkosten nicht dementsprechend tragen können über diesen Zeitraum“.

Noch vor dem Sommer versuchten die Schulbuffetbetreiber daher beim Bund zu erreichen, dass ihnen die Pacht nachgelassen wird. Das Bildungsministerium lehnte dies aber ab, hieß es.