Wegen der Coronakrise wird heuer eine kostenlose Influenza-Impfung angeboten um bei Bedarf die Kapazität der freien Spitalsbetten höher zu halten. Im Bild: Impfung in der für Impfungen bereitgestellte Straßenbahn (Impfbim) aufgenommen im Rahmen eines Fototermins am Donnerstag, 01. Oktober 2020 in Wien.
C. Jobst
C. Jobst
Gesundheit

Grippeimpfung: Oktober fast ausgebucht

Heute startet die großangelegte Gratisgrippeimpfaktion der Stadt. Bisher haben sich mehr als 42.000 Wienerinnen und Wiener angemeldet, der Oktober sei fast ausgebucht. Geimpft wird in verschiedenen Impfzentren, bei niedergelassenen Ärzten und in der „Impfbim“.

Der Andrang auf die Impfung ist sehr groß, hieß es beim Kick-off mit Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) am Vormittag am Karlsplatz. „Es gibt einen Rekord bei den Buchungen. Der Oktober ist schon ziemlich ausgebucht“, freute sich Hacker und beruhigte gleichzeitig auch.

Demnächst würden die November-Termine freigeschaltet werden, später dann die Dezember-Slots. Die Freischaltung passiere schrittweise, weil auch die Impfdosen sukzessive geliefert würden. Der Höhepunkt der Grippesaison wird im Jänner und Februar erwartet – bis dahin sei noch genug Zeit, sich impfen zu lassen.

Grippeimpfung: Oktober fast ausgebucht

Am Donnerstag startete die großangelegte Gratisgrippeimpfaktion der Stadt. Bisher haben sich mehr als 44.000 Wiener angemeldet, der Oktober sei fast ausgebucht. Geimpft wird in verschiedenen Impfzentren, bei niedergelassenen Ärzten und in der „Impfbim“.

Probleme bei Terminanmeldung

Ein Termin ist für die Gratisgrippeimpfung zwingend erforderlich und kann entweder online oder auch telefonisch über die Hotline 1450 vereinbart werden. Wobei es zuletzt Probleme gab: So manch impfwillige Person wurde nach erfolgter Registrierung aber auch mit der Nachricht konfrontiert, dass der Termin gecancelt worden und ein neuer nötig ist.

Laut Hacker-Büro handelte es sich dabei um einen technischen Fehler. Es seien Zeiten buchbar gewesen, zu denen am betreffenden Ort gar keine Impfungen durchgeführt wurden. Rund 500 Menschen waren demnach davon betroffen, davon seien alle verständigt worden, wurde versichert.

„Impfbim“ macht Halt am Karlsplatz

Wer sich Grippe impfen lassen will, hat dazu in Wien mehrere Möglichkeiten: Einerseits hat die Stadt sieben Impfzentren mit 34 Impfstraßen in den Bezirken 2, 3, 12, 15, 18, 21 und 22 eingerichtet. Dazu kommen die vier Impfzentren der Österreichischen Gesundheitskasse (3., 7., 10. und 21. Bezirk).

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Impfbim, Impf-Straßenbahn am Karlsplatz, Wien, Gratis Impfaktion, Grippe
ORF
Den ersten Halt macht die Impf-Bim beim Karlsplatz.
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Eine Impfung gibt es nur nach Terminvereinbarung und fieberfrei.
Wegen der Coronakrise wird heuer eine kostenlose Influenza-Impfung angeboten um bei Bedarf die KapazitŠt der freien Spitalsbetten höher zu halten. Im Bild: Die für Impfungen bereitgestellte Straßenbahn (Impfbim) aufgenommen im Rahmen eines Fototermins am Donnerstag, 01. Oktober 2020 in Wien.
C. Jobst
Die Straßenbahn wechselt jede Woche den Standort, die nächste Station ist am Schwedenplatz.
 Wegen der Coronakrise wird heuer eine kostenlose Influenza-Impfung angeboten um bei Bedarf die Kapazität der freien Spitalsbetten höher zu halten. Im Bild: Eine für die Impfungen bereitgestellte Straßenbahn (Impfbim) aufgenommen im Rahmen eines Fototermins am Donnerstag, 01. Oktober 2020 in Wien.
Dorit Ausserer
Die Garnitur wurde extra für die Aktion umgebaut.
Wegen der Coronakrise wird heuer eine kostenlose Influenza-Impfung angeboten um bei Bedarf die Kapazität der freien Spitalsbetten höher zu halten. Im Bild: Impfung in der für Impfungen bereitgestellte Straßenbahn (Impfbim) aufgenommen im Rahmen eines Fototermins am Donnerstag, 01. Oktober 2020 in Wien.
C. Jobst
Kein Ruckeln: Die Bim steht beim Impfen.
Wegen der Coronakrise wird heuer eine kostenlose Influenza-Impfung angeboten um bei Bedarf die Kapazität der freien Spitalsbetten höher zu halten. Im Bild: (v.l.) Der Präsident der Wiener Apothekerkammer Philipp Saiko, Ärztekammer Vizepräsident Johannes Steinhart , Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) vor der für Impfungen bereitgestellte Straßenbahn (Impfbim) aufgenommen im Rahmen eines Fototermins am Donnerstag, 01. Oktober 2020 in Wien.
C. Jobst
42.000 Wienerinnen und Wiener haben sich bereits für die gratis Grippeimpfung angemeldet

Eine Impfung ist auch in der „Impfbim“ nach Terminvereinbarung möglich. Dabei handelt es sich um eine umgebaute Straßenbahngarnitur, die sechs Wochen lang jeweils eine Woche an den Stationen Karlsplatz, Schwedenplatz, Belvedere, Kennedybrücke, Westbahnhof und Schottenring als mobile Impfstation zur Verfügung steht. Ludwig zerstreute dabei auch gleich die Bedenken, dass es beim Nadelsetzen ruckeln könnte: „Die Bim steht beim Impfen.“

Zusätzlich gibt es die Gratis-Impfung auch bei allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die an der Aktion teilnehmen. Aktuell haben sich rund 600 gemeldet, davon 400 Kinderärzte und Kinderärztinnen.

E-Card und Ausweis mitnehmen

In den beteiligten Einrichtungen seien 3.000 Impfungen pro Tag möglich, wurde im Büro des Gesundheitsstadtrats betont. Pro Monat könnten somit bis zu 60.000 Menschen gegen die saisonale Influenza geimpft werden. Wien verfügt über an die 400.000 Dosen des Impfstoffs, der größte Teil davon wurde heuer erst angeschafft. Als Zielgruppen hat die Stadt zuletzt vor allem ältere und chronisch kranke Personen, medizinisches Personal und Kinder genannt.

Zur Impfung sind die E-Card und ein Lichtbildausweis mitzubringen. Die Stadt will mit der Gratisimpfaktion die Durchimpfungsrate auf rund 25 Prozent erhöhen und damit verdreifachen. Je mehr Menschen gegen die Infuenza geimpft sind, desto mehr werden die Ressourcen in den Spitälern entlastet, was gerade während der aktuellen Coronavirus-Pandemie wichtig sei, hieß es aus dem Büro des Gesundheitsstadtrates.

Österreichweit Ansturm auf Grippeimpfung

So hoch wie heuer war die Nachfrage nach der Grippeimpfung in Österreich noch nie, sagte Gerhard Kobinger von der Apothekerkammer. „Die gute Nachricht ist, es gibt so viele Gripeeimpfstoffe wie noch nie in Österreich. Die schlechte Nachricht ist, die Nachfrage dürfte das Angebot übersteigen“, so Kobinger gegenüber Ö1. Denn wegen der Coronavirus-Pandemie wollen sich heuer mehr Menschen impfen lassen als sonst.

Hinzu kommen Großbestellungen etwa von Firmen, die für ihre eigenen Mitarbeiter vorsorgen wollten. Man versuche nun zwar, Impfstoff nachzubestellen, aber „die Nachfrage, die so groß ist, die ist international so groß. Der ganze Weltmarkt ist explodiert und jeder will Impfstoffe.“ Und Österreich erhalte eben nur ein bestimmtes Kontingent, so Kobinger.

Im Gesundheitsministerium hieß es, man wolle noch abwarten, sagte Maria Paulke-Korinek. Sie leitet die Abteilung für Impfwesen im Ministerium. „Die Impfstoffe müssen im System erst überhaupt einmal an den Apotheken, an den impfenden Stellen, an der Ärzten ankommen. Wenn wir die 1,25 Mio. Dosen verimpft haben, dann können wir davon sprechen, dass wir zu wenig Impfstoff haben“, so Paulke-Korinek. Außerdem habe man eine Informationsschnittstelle für Impfungen eingerichtet, die feststellen soll, wo im System ein Mangel und wo ein Überschuss besteht. Innerhalb der einzelnen Kontingente könne noch umgeschichtet werden, so Paulke-Korinek.