Stopp Corona APP am handy
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Chronik

CoV-App: 335 Meldungen von Infizierten

Die vom Roten Kreuz ins Leben gerufene „Stopp Corona“-App soll mithelfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 335 Personen haben sich bis jetzt über die App als positiv getestet gemeldet und so andere gewarnt.

Die Nutzerinnen und Nutzer der App können zwei Arten von Warnungen senden. Rot heißt „ich bin positiv getestet“, Gelb heißt „ich schätze mich selbst als Verdachtsfall ein und warte noch auf das Testergebnis“. Auf diese Art könnten die Benutzer ihre Kontakte der letzten zwei, drei Tage warnen, sagte Rotkreuz-Bundesrettungskommandant Gerry Foitik.

„Das haben jetzt seit Juni 200 Personen mit einer bestätigten Infektion gemacht und etwas mehr als 1.200 mit einem Verdacht auf eine Infektion“, sagte Foitik gegen Ende der Vorwoche. Am Wochende habe das Rote Kreuz nochmals aktuelle Zahlen erhoben. Mittlerweise sind es laut Foitik 335 Meldungen von Inifizierten und 1.476 von Verdachtsfällen.

„Jeder einzelne Fall trägt bei, die Pandemie“ zu bremsen

Bei bisher rund 49.000 positiv getesteten Menschen in Österreich scheinen 335 Meldungen von Personen mit einer bestätigten CoV-Infektion nicht viel, Foitik ist mit der App dennoch zufrieden. „Jeder einzelne Fall trägt dazu bei, dass die Pandemie vor allem in dem eigenen Wirkungsbereich entsprechend gebremst wird.“

Aus dem Contact-Tracing der Behörden wisse man, dass im Durchschnitt jeder positive Getestete zwischen fünf und 35 persönliche Kontakte in der Zeit, in der er selbst infektiös war, gehabt habe, so Foitik. „Wenn wir da einen niedrigen Durchschnitt von zehn Personen nehmen, dann würde das bedeuten, dass bis jetzt etwa 2.000 Personen von dieser App gewarnt wurden“, weil sie mit einer positiv getesteten Person Kontakt hatten, während diese infektiös war, so Foitik.

Wie viele Nutzerinnen und Nutzer von der App tatsächlich gewarnt wurden und werden, weiß das Rote Kreuz nicht. Das habe mit der „Architektur der Software der App aufgrund des Datenschutzes“ zu tun, sagte Foitik. „Wir wissen nur, wie viele Personen andere warnen.“

Mehr als eine Million Mal installiert

Die App wurde bisher „mehr als eine Million Mal“ heruntergeladen. „Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer wird größer, aber sie wird langsam größer“, sagte Foitik. Er empfiehlt die App vor allem jenen, die regelmäßig mit unbekannten Menschen in Kontakt kommen.

Einen Art Imageschaden hatte die App genommen, als Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) in einem Interview plädiert hatte, die App verpflichtend zu machen. „Wenn evident ist, dass wir die Menschen schützen können und jeder Kontakt festgehalten wird, dann sage ich dazu Ja“, sagte er. Kurz darauf ruderte er – nach schwerer Kritik – zurück und sprach sich doch für eine freiwillige Lösung aus.