Wegen der Coronakrise wird heuer eine kostenlose Influenza-Impfung angeboten um bei Bedarf die Kapazität der freien Spitalsbetten höher zu halten. Im Bild: Impfung in der für Impfungen bereitgestellte Straßenbahn (Impfbim) aufgenommen im Rahmen eines Fototermins am Donnerstag, 01. Oktober 2020 in Wien.
C. Jobst
C. Jobst
Gesundheit

Langes Warten auf Gratis-Grippeimpfung

Einen Ansturm gibt es in Wien auf die Gratis-Grippeimpfung. Nach zwei Wochen gibt es vor allem Engpässe bei den freien Terminen. Laut Stadt soll es im November und im Dezember noch mehr Termine geben und auch noch genug Impfstoff.

Insgesamt wurden 400.000 Impfdosen vom Rathaus gekauft. Bei Apothekerkammer und Ärztekammer geht man davon aus, dass die Menge für alle, die sich impfen lassen möchten, reichen dürfte. Engpässe bei den Terminen gibt es derzeit wohl deswegen, weil sich viele jetzt sofort impfen lassen wollten. So haben manche Ärzte ihre von der MA 15 zugewiesenen Kontingente bereits verbraucht.

Bei der „Impfbim“ der Stadt gibt es bereits keine Termine mehr. Dabei handelt es sich um eine umgebaute Straßenbahngarnitur, die insgesamt sechs Wochen lang jeweils eine Woche an einer Station, wie etwa der Kennedybrücke, dem Westbahnhof und dem Schottenring, als mobile Impfstation zur Verfügung steht.

Stadt: Genug Termine in kommenden zwei Monaten

Es soll in den nächsten zwei Monaten aber noch genug Termine in den sieben städtischen Impfzentren mit 34 Impfstraßen und den vier Impfzentren der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) geben, heißt es von der Stadt. Und es gebe auch noch genügend Impfstoff. Dieser wird nämlich in Tranchen geliefert und ist nicht aus, beruhigen Stadt, Ärztekammer und Apothekerkammer.

Zusätzlich gibt es die Gratis-Impfung auch bei allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die an der Aktion teilnehmen. Bis Anfang Oktober hatten sich rund 600 gemeldet, davon 400 Kinderärztinnen und -ärzte. Außerdem kann man sich nicht nur beim Hausarzt impfen lassen, sondern auch bei einigen Fachärzten.

Eltern sollen mit ihren Kindern nur zum Kinderarzt, rät die Stadt. Dort gibt es ab Mitte November eine spezielle Impfung: keine Spritze, sondern ein Nasenspray. Unabhängig von der Gratis-Impfung kann man sich den Grippeimpfstoff auch selbst in der Apotheke um rund 25 Euro kaufen. Voraussetzung ist aber, dass er überhaupt vorrätig ist.

Spitäler sollen wegen CoV entlastet werden

Durch die Gratis-Grippeimpfung sollen die Ressourcen frei für andere schwere Erkrankungen, vor allem für schwere Verläufe mit einer Covid-19-Infektion, ist die Idee hinter der Gratis-Impfaktion. Ziel ist es, pro Tag 3.000 Menschen zu impfen und die Durchimpfungsrate auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen – das wäre eine Steigerung auf das Dreifache.

Im Gegensatz zu den anderen Bundesländern hat Wien ein relativ hohes Kontingent an Impfdosen zur Verfügung, da früh auf den Bedarf im Herbst reagiert worden war. Zusätzlich zu den bereits im Vorjahr bestellten 40.000 Präparaten wurden im diesjährigen Frühling weitere 320.000 Impfdosen geordert. Dazu kommen noch 40.000 Dosen der speziellen Kinderimpfung. Das macht in Summe 400.000 Grippeimpfdosen.