Alter Wiener Müllwagen der MA 48 ist nun in Kuba unterwegs
privat
privat
Chronik

Wiener Müllautos auf Kuba unterwegs

Kaum eine Großstadt genießt in Sachen Abfallbeseitigung so viel Ansehen wie Wien. Das Konzept der Müllentsorgung hat auch bei einer kubanischen Delegation Eindruck gemacht, und so sind jetzt in Havanna 20 alte Wiener Müllautos unterwegs.

Bereits vor 20 Jahren wurden die ersten Müllwagen nach Kuba verschifft. Jetzt sind weitere zehn dazugekommen. „2018 kam es wieder zur Kontaktaufnahme mit der Botschaft in Kuba, ein Hilfsansuchen. Wir haben geschaut, dass wir zehn ausrangierte Müllautos hinüberschicken können und haben den Transport mit dem Schiff organisiert. Bezahlt haben die Transportkosten dann die Kubaner“, sagte Josef Thon, der Leiter der MA 48, gegenüber Radio Wien.

Die kubanischen Mitarbeiter seien eingeschult worden, indem ein Lenker in Wien war. „Und dem haben wir das alles gezeigt und haben die Betriebsanleitung übersetzen lassen auf Spanisch“, sagte Thon. Auf den Müllautos wurde auch ein Schriftzug auf Spanisch und Deutsch angebracht. Und so ist nun in Havanna zu lesen: „Saubere Grüße aus Wien“, erzählte Thon.

Schriftzug auf denMüllautos, die nach Kuba verschifft wurden
privat

Alte Müllautos können auch ersteigert werden

In Wien sind täglich 265 Müllfahrzeuge und rund 20 Kehrmaschinen unterwegs. So werden pro Jahr rund 120.000 Ausfahrten verrichtet. Und auch Interessierte hierzulande können ein altes Müllauto bekommen, allerdings müssen sie dafür bezahlen. „Dreimal im Jahr gibt es in Simmering eine Angebotslegung, wo man eines der alten Müllautos ersteigern kann“, sagte Thon.

Feuerwehrautos in Sarajevo, Straßenbahnen in Krakau

Neben den Müllautos auf Kuba sind aber noch andere alte Fahrzeuge der Stadt im Ausland weiter im Einsatz. So wurden erst vor Kurzem drei ausgemusterte Feuerwehrautos der Wiener Berufsfeuerwehr an die Stadt Sarajevo übergeben.

Und auch alte Straßenbahnen der Wiener Linien sieht man in anderen Städten wie Krakau gelegentlich. In den vergangenen Jahren sei der Verkauf aber immer weniger geworden, da die betroffenen Städte mittlerweile auch in barrierefreie Niederflurfahrzeuge investieren, heißt es von den Wiener Linien. Somit gebe es für die alten Straßenbahnen keine Abnehmer mehr. Der Großteil der gebrauchten Verkehrsmittel wird nun verschrottet.