Visiere in Auslage
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Gesundheit

Aus für Visiere? Gastronomie „flexibel“

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Freitag ein Aus für Gesichtsvisiere angedeutet. Sie gelten als zu unsicher. Vor allem im Handel und in der Gastronomie kommen sie oft zum Einsatz. Hier sieht man ein mögliches Verbot aber gelassen, man sei „flexibel“.

Man wisse aus Studien, dass der Schutz durch Gesichtsvisiere gegenüber dem Mund-Nasen-schutz „drastisch reduziert“ sei, sagte Anschober bei einer Pressekonferenz am Freitag. Deshalb bereite man jetzt schon Maßnahmen vor, damit die Maske, „die auf der Seite zu ist, dass diese das Mittel unseres Handelns in Zukunft in Österreich sein soll“.

Umstieg auf Maske „sehr kurzfristig möglich“

Besonders beliebt sind die Visiere in der Gastronomie und im Handel und es stellt sich die Frage, wie spontan ein mögliches Verbot umgesetzt werden könnte. „Wir sind inzwischen auf alles vorbereitet, haben unsere Flexibilität bewiesen und wenn neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Faceshields nicht so sicher sind, dann ziehen wir natürlich weiterhin an einem Strang“, sagte Peter Dobcak, Obmann in der Sparte Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer, am Samstagabend gegenüber „Wien heute“. Die Masken stünden zur Verfügung, es werde „sehr kurzfristig möglich“ sein, auf den Mund-Nasen-Schutz umzusteigen.

Aus für Schutzvisiere?

Die Diskussion um Visiere als CoV-Schutz ist wieder aufgeflammt.

Ähnlich der Tenor im Handel. Wenn man schwerere Arbeiten zu verrichten habe, sei das Visier praktikabler, so Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Im Prinzip könne man aber sofort umrüsten, das sei „sicher kein Problem“. Auf die normalen blauen Mund-Nasen-Schutzmasken könne man jederzeit zurückgreifen.

Hutter: „Standardisierung nötig“

Doch eine Abschaffung der Visiere allein ist nicht die Lösung, fürchten Mediziner. Denn Menschen mit Asthma oder Hörbeeinträchtigungen beispielsweise könnten Masken nicht zugemutet werden. Das Gesichtsvisier sei sicher dem Mund-Nasen-Schutz unterlegen, sagte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter gegenüber „Wien heute“. Aber man brauche eine Alternative zur Maske. Wenn das Gesichtsvisier weiterhin erlaubt bleibe, brauche man eine Standardisierung: „etwa dass es gebogen ist, bis unters Kinn reicht und oben abgeschlossen ist“, so Hutter.