Lime ist laut Mobilitätsagentur neben den Citybike der einzige Leihrad-Anbieter in Wien – und anders als die Citybikes haben die Lime-Räder keine fixen Standorte. Mehrere Anbieter von stationslosen Leihrädern verließen in den Vergangenheit Wien wieder – zuletzt Donkey Republic mit dem Verweis auf wirtschaftliche Gründe.
Bekannt für die grünen E-Scooter, bringt der Sharing-Anbieter Lime nun rote E-Bikes auf die Straßen. Die Räder sind von der Marke „Jump“, die vor kurzem vom US-Unternehmen Uber übernommen wurde.
Verhaltensregeln für E-Scooter und Leihräder
Vor zwei Jahren sorgten stationslose Leihfahrräder bereits für Aufregung. Diese führten immer wieder für Verkehrsbehinderungen, da sie widerrechtlich abgestellt wurden. In einer Verordnung wurden im Jahr 2018 genaue Regelungen für stationslose Leihfahrräder definiert. Um diese beispielsweise abstellen zu dürfen, muss der Gehsteig breiter als zweieinhalb Meter sein. Auch ein Abstellen in öffentlichen Grünanlagen ist nicht gestattet.
Außerdem wurden die Fahrzeuge auf eine Zahl von 1.500 pro Anbieter beschränkt. Die 150 neuen Lime-E-Bikes werden dabei zu den bereits vorhandenen E-Scootern von Lime dazugezählt. Generell gelten für E-Scooter und E-Bikes die selben Regeln wie für Fahrräder.
Bereits bekanntes Leihsystem
Die Funktionsweise der E-Bikes ist Nutzern der E-Scooter bereits vertraut. Im festgelegten Stadtgebiet können diese genutzt und wieder abgestellt werden. Abgestellt werden dürfen sie überall dort, wo es erlaubt ist. Die Räder und Scooter scheinen in einer App auf. Nach der Fahrt lässt sich das Rad mit einem Schloss versperren. Der nächste kann es mittels QR-Code und App wieder entsperren und verwenden.
Mit vollem Akkustand kann man bis zu 70 Kilometer zurücklegen. Wie voll der Akku ist, wird in der App angezeigt. Sollte dieser unter einen zu geringen Wert fallen, scheint das Fahrrad in der App nicht mehr auf. Ein Mitarbeiter wird daraufhin benachrichtigt und tauscht dann den leeren Akku aus. Laut einer Aussendung erreichen die E-Bikes eine Geschwindigkeit von bis zu 25km/h. Die Kosten betragen pro Fahrminute 25 Cent.
Gewinner der Pandemie
Im Gespräch mit wien.ORF.at erklärt Florian Anders, Kommunikationsmanager von Lime, dass Fahrräder und E-Scooter eindeutig von der Pandemie profitiert hätten. Nach der Pause zwischen Mitte März bis Anfang Mai verzeichne man, so Anders, mehr neue Nutzer und längere Fahrten. Im Schnitt habe man 25 Prozent längere Strecken mit dem Scooter zurückgelegt. Das deute darauf hin, dass man diese nicht mehr nur in Kombination mit den „Öffis“ sondern für die gesamte Strecke nutze.
Wheels könnte im Frühjahr zurückkommen
Mitte Oktober verließ auch die Firma Wheels, die Elektrofahrräder ohne Pedale verlieh, Wien. Das Unternehmen könnte jedoch wieder zurückkehren. Laut Mobilitätsagentur wird ein Neustart im Frühjahr derzeit von Wheels evaluiert.