Innenansicht von Notquartiert des Samariterbunds bei Wohnungslosigkeit wegen Coronavirus „WINTERPAKET DER STADT WIEN“
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Winterpaket erstmals im 24-Stunden-Betrieb

In Wien ist wieder ein Winterpaket zur Unterstützung obdachloser Menschen in der kalten Jahreszeit geschnürt worden. Die Maßnahme steht heuer ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie und bietet erstmals auch tagsüber ein Dach über dem Kopf.

Insgesamt werden vom 28. Oktober bis zum 28. April 2021 rund 1.600 Plätze angeboten. Konkret kommen rund 900 Schlafplätze zu den 600 regulären, ganzjährig angebotenen Plätzen dazu. Zusätzlich werden Unterkünfte für Familien eingerichtet. Drei neue Wärmestuben werden weiters Raum für 125 Personen bieten. Sie ergänzen die Plätze in den bestehenden acht Tageszentren. Das elfte Winterpaket bringt in der Coronavirus-Pandemie eine Premiere mit sich: Neben der Möglichkeit zu einer warmen Übernachtung gibt es erstmals die Möglichkeit, sich auch tagsüber in den Notquartieren aufzuhalten.

„WINTERPAKET DER STADT WIEN“
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Auch die im vergangenen Winter erstmals eingesetzte Kälte-App wird es wieder geben. Diese wurde bereits 4.900 Mal heruntergeladen, insgesamt 850 Meldungen wurden damit abgesetzt. Mittels der App können Passanten Straßensozialarbeiter von Obdach Wien verständigen, wenn sie im öffentlichen Raum Betroffene entdecken, die Hilfe brauchen.

Hilfe in der für Obdachlose härtesten Zeit

Das Winterpaket wird vom Fonds Soziales Wien koordiniert und gemeinsam mit den Einrichtungen Obdach Wien, Rotes Kreuz, Caritas der Erzdiözese Wien, Samariterbund, Volkshilfe, Johannitern und der St. Elisabeth-Stiftung umgesetzt. Präsentiert wurden die Maßnahmen am Freitag in einem Samariterbund-Notquartier in Floridsdorf. Dort gibt es vorwiegend Einzelzimmer – und wie in allen Einrichtungen spezielle Hygienevorkehrungen. So werden etwa Desinfektionsspender aufgestellt und Mund-Nasen-Schutz verteilt.

Winterpaket startet

Die aktuelle Situation verlangt von den Bürgern, sich wieder in die eigenen vier Wände zurückzuziehen. Diese Möglichkeit haben obdachlose Menschen nicht. Um sie vor allem in der kalten Jahreszeit bestmöglich zu betreuen, startet nächste Woche wieder das Winterpaket der Stadt.

„Der Winter ist die härteste Jahreszeit für obdachlose Menschen. Mit dem Coronavirus kommt eine zusätzliche Belastung dazu. Sozialer Zusammenhalt ist da gefragter denn je, deshalb intensivieren wir mit unseren Partnern die Anstrengungen und setzen von Beginn an und in allen Notquartieren auf einen 24-Stunden-Betrieb“, betonte Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Trotz der notwendigen Maßnahmen rund um Abstands- und Hygieneregeln würden ausreichende Kapazitäten zur Verfügung stehen, versicherte er.