Gesundheit

Einfache Beatmungsgeräte für CoV-Patienten

Bei der Behandlung von Covid-19-Erkrankten wird weniger intubiert als noch im Frühjahr. Es wird nur noch im Notfall künstlich beatmet. Stattdessen setzt man in den Wiener Spitälern vermehrt auf AirVo-Geräte, die einfacher zu handhaben sind.

Zu Beginn der Pandemie gab es eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), schwer kranke CoV-Patientinnen und -Patienten möglichst rasch zu intubieren, also mit einem eingeführten Beatmungsschlauch zu beatmen. Doch davon kam man auf den Wiener Covid-19-Stationen bald ab, weil die künstliche Beatmung selbst oft schwere gesundheitliche Folgen hatte.

Wien hat 500 Geräte angeschafft

Stattdessen setzt man auf AirVo-Geräte, die mit Druck über eine Maske den Patienten Sauerstoff verabreichen. Bei dieser „High-Flow-Therapie“ wird einer Person über eine Nasenbrille Sauerstoff mit einem bestimmten Druck zugeführt. Rund 500 solcher Geräte hat der Wiener Gesundheitsverbund angekauft.

Beatmungsstrategie auf Intensivstationen umgestellt

Zu Engpässen weltweit auf Intensivstationen kommt es auch deshalb, weil künstlich beatmete Covid-Patienten oft sehr lange ein Bett belegen. In den Wiener Spitälern hat man schon kurz nach Beginn der Pandemie die Beatmungsstrategie umgestellt.

Anfangs sei noch mehr als die Hälfte der an dem Virus schwer erkrankten Intensivpatientinnen und -patienten intubiert worden. Das sei jetzt nicht mehr der Fall, so ein Sprecher des Gesundheitsverbundes. Mit den einfacheren Sauerstoffmaschinen können Covid-19-Patientinnen und -Patienten auch auf den Intermediate-Care-Stationen, die ein Bindeglied zwischen Intensiv- und Normalstationen sind, behandelt werden.

Intensivversorgung als Knackpunkt

Weil die Geräte einfacher zu bedienen sind und nicht intubierte Patienten weniger Betreuung brauchen, können mitunter Personalkapazitäten auf den Intensivstationen freigehalten werden. Die Belegungszahlen aufgrund von Covid-19-Erkrankungen sind auf den Intensivstationen in Österreich ja zuletzt rasch gestiegen. Dabei gilt die Auslastung als Knackpunkt in Sachen Versorgungssicherheit.

Infektiologe über die Situation in den Spitälern

Der Infektiologe Christoph Wenisch aus dem Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien spricht über die Situation in den heimischen Spitälern.

In der ZIB2 sagte der Infektiologe Christoph Wenisch vom Kaiser-Franz-Josef-Spital, dass die Ressourcen langsam an ihre Grenzen stoßen. „Wir haben außer einer guten Intensivmedizin und einem Cortison heute nichts, was wir den Patienten sonst anbieten können. (…) Das Cortison ist nicht so das Problem, aber die Ressource Intensivstation, die muss man erhalten, indem man nicht zu viele Patienten hier produziert letztlich.“

Wenisch sagte auch, dass es nicht nur auf die Anzahl der Betten ankomme, sondern auch auf die Qualität der Betreuung. „Damit meine ich alles, was rundherum ist. Das ist das Personal, nicht nur die Maschinen, das ist weniger das Problem, sondern eben, dass das Personal in der ausreichenden Ausbildung, in der ausreichenden Fitness zur Verfügung steht.“

821 Corona-Neuinfektionen in Wien

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Wien binnen 24 Stunden ist am Donnerstag einmal mehr deutlich in die Höhe geklettert: 821 positive Testresultate wurden eingemeldet, teilte der medizinische Krisenstab der Stadt in einer Aussendung mit (Stand: 8.00 Uhr). Überdies sind seit gestern, Mittwoch, Früh gleich acht Menschen an den Folgen der Coronavirus-Infektion gestorben.

Es handelt sich um fünf Frauen, alle waren mehr als 90 Jahre alt, und drei Männer, zwischen 71 und 76 Jahren. Damit sind in der Bundeshauptstadt nun 333 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 zu beklagen.

Bisher wurden in Wien insgesamt 29.744 Coronavirus-Infektionen registriert. Aktiv an der Erkrankung laborieren im Moment 7.901 Menschen. Wieder gesund sind 21.510 Personen. Am gestrigen Mittwoch wurden 5.976 Tests vorgenommen, die Gesamtzahl liegt derzeit bei 615.270.