Gestresster Mann
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Wissenschaft

Psychische Gesundheit: Angst verstärkt

Die Pandemie ist nicht nur ein physische, sondern auch eine psychische Gesundheitskrise. Seit März ist die Zahl der Krisengespräche stark angestiegen, meldet die psychotherapeutische Ambulanz Wien. Viele seien von verstärkten Ängsten betroffen.

Corona greift nicht nur den Körper an, sondern auch die Seele. Die Hälfte der Patientinnen und Patienten der psychotherapeutischen Ambulanz gibt in einer Befragung an, dass ihre Traurigkeit im Lockdown stark zugenommen habe. Verstärkt habe sich auch Verzweiflung, Angst, Einsamkeit und die Sorge um die Gesundheit Angehöriger. Vor allem jene Patienten waren von verstärkten Ängsten betroffen, die nicht in einer Partnerschaft leben. Auch Schlafprobleme waren eine Folge der Coronakrise.

Angsterkrankungen und Depression

Die psychischen Folgen bestätigte auch Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie der Stadt. Er ergänzte: „Es beginnen sich jetzt die langfristigen Auswirkungen bemerkbar zu machen. Es beginnt bei Existenzängsten. Angsterkrankungen werden natürlich verstärkt. Bei Älteren und Männern sind es depressive Verstimmungen“

Die Kampagne „DarüberRedenWir“ der Stadt Wien zum Abbau von Vorurteilen gegen psychische Erkrankungen wird deshalb auch verlängert. Dabei gehe es vor allem, darum, was passiere, wenn man nicht darüber rede: „Das heißt letztlich, dass Menschen sich nicht in Behandlung begeben – und unbehandelte Erkrankungen werden immer schlechter“, so Lochner. Die Stadt will nun mittels Videogesprächen vor allem vulnerable Zielgruppen erreichen.