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Wirtschaft

Gastronomie bereitet sich auf Lockdown vor

Wenn die Bunderegierung heute Nachmittag die neuen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie verkünden, wird es wohl auch die Gastronomen hart treffen. Die wollen aber größtenteils mitziehen.

Auch, wenn zahlreiche Lokale jetzt einen beheizten Schanigarten für die Winterzeit aufgebaut haben, mit dem neuen Lockdown, hilft ihnen das auch nichts mehr: Sie müssen wohl zusperren. In einem neuen Lockdown sehen trotzdem viele einen Ausweg, der am Ende das Jahr vielleicht doch noch ein wenig besser machen könnte. „Es ist mir klar, dass wir einen Lockdown machen müssen, auch wenn es uns in der Gansl-Zeit voll erwischt. Aber es ist so, dass ganz wichtig für die Wirtschaft ist, dass Weihnachten gut über die Bühne geht“, sagte Walter Winkler vom Wirtshaus „Zum Posthorn“.

Wirtschaftskammer forder Vorlaufzeit

Für Salvatore Davanzato von der Osteria „Pronto da Salvo“ ist der Lockdown nur logisch: Die Zahl der Infizierten „steigt überall, in ganz Europa und es ist besser, wenn hier bei uns auch ein zweiter Lockdown kommt, nur so wird es besser.“ Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, lautet bei vielen die Devise.

Gastronomie bereitet sich auf Schließung vor

Die Wiener Gastronomie bereitet sich bereits auf einen neuen Lockdown vor. Die Hoffnung ist, dass wenigstens das Weihnachtsgeschäft nicht auch verloren geht.

Kritik gibt es nur am Zeitpunkt. Ein Lockdown ab Montag käme zu kurzfristig. „Mein Appell ist: Wir brauchen Vorlaufzeit. Bitte nicht wieder am Samstag verkünden und am Montag in Kraft treten. Wir haben die Kühlhäuser voll, es ist Martini-Gansl-Zeit. Wir müssen die Sachen verstauen und dementsprechend administrativ vorbereiten“, sagte Peter Dobcak, Obmann für Gastronomie in der Wiener Wirtschaftskammer.

Hoffnung auf unbürokratische Hilfe

Die Erfahrung zeigt, dass sich Abhol- und Lieferservice finanziell kaum rentieren. Fürs Überleben brauche es rasche und unbürokratische Hilfe vom Staat. „Ich hoffe, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vergleichbar zu den deutschen sind. Also rasche, unbürokratische Wirtschaftshilfe, sonst wird es ganz eng“, erklärte Gerhard Rauscher von der „Cantina Friulana“. Für Gorant Martinovic vom Lokal „Le Bistrot“ ist allerdings klar: „Wenn ich nicht arbeiten kann, steht auch meine Existenz infrage.“