Polizeiautos in der Innenstadt
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

Männer halfen Verletztem bei Anschlag

Zwei türkischstämmige Männer werden derzeit im Internet für ihre Zivilcourage gefeiert. Die Kampfsportler halfen während des Anschlags einer älteren Dame und einem verletzten Polizisten. Die Türkische Kulturgemeinde spricht von einem Angriff auf Österreich.

„Wir konnten nicht zuschauen“, begründete Mikail Özen die Rettungsaktion. Özen und Recep Gültekin selbst befanden sich während des Attentats in der Innenstadt, um noch einen letzten Kaffee vor der Ausgangssperre zu trinken.

„Wir gedenken – 2.11.2020“ (Online-Kondolenzbuch für Wiener Terroropfer)

Nachdem die Schüsse losgingen, halfen die Männer zunächst einer älteren Frau. Danach kümmerten sich die Kampfsportler um einen verwundeten Polizeibeamten und brachten diesen zum nächsten Krankenwagen. Diese Hilfeleistung blieb von der Bundesregierung nicht unkommentiert. „Eines ist mir wichtig zu sagen, dass der verletzte Polizist von zwei Österreichern mit Migrationshintergrund in Sicherheit gebracht wurde“, zeigte sich Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) dankbar.

Mikail Özen brachte Menschen in Sicherheit

„Ein Angriff auf Österreich“

Wegzulaufen, kam für die beiden Herren nicht infrage. „Wir türkisch-stämmige Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror, wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien. Wir respektieren Österreich“, erklärte Helfer Özen. Die Männer selbst haben leichte Verletzungen von ihrer Rettungsaktion davongetragen – Gültekin musste im Krankenhaus behandelt werden. Aufgrund ihrer „Heldentaten“ werden sie nun auf diversen Social-Media-Kanälen gefeiert.

Auch die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) zeigte sich nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt zutiefst betroffen: Die Kulturgemeinde verurteile den bestialischen Terror der IS-Sympathisanten. Das verheerende Attentat werde als Angriff auf die freiheitliche, demokratische und liberale Grundordnung der Republik Österreich angesehen.