Chronik

Angst vor CoV-Infektion in AMS-Räumen

Offenbar stundenlang müssen Kursteilnehmer und Kursleiter beim AMS in engen Räumen verbringen, ohne Abstand und mit teilweise kranken Menschen. Mehrere Betroffene haben sich beschwert. Dazu kommen noch technische Probleme mit dem CoV-Meldesystem.

1.427 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in Wien in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 398. Bei den Todesfällen handelt sich um eine Frau im Alter von 90 Jahren und neun Männer im Alter von 40 bis 96 Jahren. Allerdings betonten die Landessanitätsdirektion Wien und der medizinische Krisenstab der Stadt, dass es bereits seit dem Wochenende technische Probleme mit dem Epidemiologischen Meldesystem des Bundes (EMS) gibt.

Aufgrund dieser Probleme wurden am Mittwoch die Testergebnisse aus zwei Laboren nachgemeldet, was die Zahl der Fälle deutlich erhöhte. Diese technischen Probleme betreffen alle Bundesländer. Es kann demnach nicht ausgeschlossen werden, dass die Zahlen der kommenden Tage auch erhöht sind, weil nicht klar ist, ob weitere Nachmeldungen folgen. Die Nachmeldungen dürften den Zeitraum seit Samstag umfassen.

„Total ungute Situation“ bei AMS-Kursen

Trotz hoher Infektionszahlen werden viele AMS-Kurse im Präsenzunterricht durchgezogen. Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie deren Lehrpersonal fühlen sich aber nicht ausreichend geschützt. „Es ist grundsätzlch so, dass die Räume und Gänge wie in einem normalen Bürogebäude sind. Die sind nicht darauf ausgelegt, dass man da jetzt zwei Meter Abstand hält. Es ist einfach eine total ungute Situation. Zusätzlich sind die Teilnehmerinnen auch verunsichert, haben Angst, kommen erkältet“, erklärte eine Trainerin gegenüber „Wien heute“.

Unmut über AMS-Schulungen trotz Lockdowns

Trotz steigender Infektionszahlen werden viele Kurse im Präsenzunterricht durchgezogen. Zum Teil auch nach 20 Uhr.

Kursteilnehmer fürchten um AMS-Bezüge

Manche Kursteilnehmer fürchten, dass ihnen Bezüge gesperrt werden oder dass sie nicht mehr an Kursen teilnehmen können. Vorschläge von Betreuerinnen, wie etwa Distance-Learning wurden abgelehnt, erzählte eine Kurs-Teilnehmerin: „Wir hätten alle Computer und Handys, aber dann nach ein paar Tagen kam sie dann zu uns, und meinte, dass das AMS das nicht möchte und wir deshalb nicht auf Distance-Learning umsteigen.“

Vom AMS gab es gegenüber „Wien heute“ keine offizielle Stellungnahme. In einem Telefonat teilte ein Sprecher mit, dass die Vorwürfe nicht nachvollziehbar seien. Bisher habe es keine Cluster-Bildungen bei AMS-Kursen gegeben. AMS-Chef Johannes Kopf hat vor einigen Tagen in einem Radio-Interview erklärt, dass die Präsenzkurse trotz des zweiten Lockdowns stattfinden sollen. Das hat auch die Bundesregierung so beschlossen.