Covid-19-Forschung
APA/dpa/Oliver Berg
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Chronik

Mehr Männer als Frauen zu CoV-Impfung bereit

Eine Impfung gegen das Coronavirus wird sehnlichst erwartet. Eine Gallup-Studie hat nun gezeigt, dass die Angst vor einer CoV-Ansteckung wächst. Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist bei Männern viel höher als bei Frauen.

Männer sind mit 56 Prozent deutlich impfbereiter was die geplanten Coronavirus-Impfstoffe betrifft als Frauen, von denen sich nur jede Dritte impfen lassen würde. Eine hohe Zustimmung gibt es auch in der Gruppe der über 50-Jährigen mit 55 Prozent, zeigt die am Mittwoch veröffentlichte Gallup-Umfrage. Allerdings würden sich nur 46 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung impfen lassen, und auch das nur dann, wenn der Impfstoff sicher und wirksam wäre. Eine am Vortag vorgestellte GfK-Umfrage hatte rund 54 Prozent Impfbereitschaft geortet.

Krise wird deutlich pessimistischer bewertet

Gallup hat von 5. bis 10. November 1.000 Personen ab 16 Jahren online befragt. Die meisten Impfgegner finden sich unter jenen, die glauben, dass eine fremde Macht absichtlich die Verbreitung des Virus verursacht hat (61 Prozent) und den Befragten, die die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, für übertrieben halten (66 Prozent). Hoch ist die Impfbereitschaft dagegen unter den Personen, die angeben, Angst vor Ansteckung mit dem Virus zu haben (58 Prozent). Trotzdem gibt auch in dieser Gruppe ein Viertel an, sich nicht impfen lassen zu wollen.

Balkengrafik zeigt die Ergebnisse zur Coronavirus-Krise
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Gallup

Aktuell sei eine deutlich pessimistischere Wahrnehmung der Krise zu beobachten, erläuterte Gallup-Institutsleiterin Andrea Fronaschütz: „Mittlerweile glauben 83 Prozent der Befragten, dass die Pandemie nicht unter Kontrolle ist, dies ist der höchste Wert seit Juni. Die Angst vor Ansteckung stieg von 45 Prozent vor einem Monat auf aktuell 57 Prozent. Ähnlich wie Mitte März sind 44 Prozent der Befragten der Meinung, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht“, sagte sie.

Kommunikation über Impfstoff entscheidend

„Eine ablehnende Haltung gegenüber der Impfung hängt nicht nur von individuellen Ängsten und dem Glauben an Verschwörungstheorien ab, sondern letztlich auch davon, wie man die Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs kommuniziert“, hielt Fronaschütz zudem fest. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will Coronavirus-Impfstoffe für alle in Österreich lebenden Personen anschaffen und auf freiwilliger Basis eine Impfquote von mehr als 50 Prozent erreichen. „Eine strenge Sicherheitsüberprüfung ist der entscheidende Faktor bei den Zulassungsverfahren“, hatte er am Dienstag neuerlich betont.

Wettforschen um Impfstoff

Diese strenge Sicherheitsüberprüfung vermissten westliche Experten bei der Einführung des russischen Impfstoffs „Sputnik V“ im vergangenen August. Vor allem wurde kritisiert, dass dieser Impfstoff weniger als zwei Monate an Menschen getestet worden war. Nachdem jetzt gerade die Pharmafirmen BioNTech und Pfizer Erfolge mit ihrem Impfstoff vermeldeten, zog Russland nun nach. Eine Studie zeige eine 92-prozentige Sicherheit, hieß es laut dem russischen Staatsfonds RDIF: "Wir haben einen sehr wirksamen Impfstoff“, sagte Kirill Dmitriev, Leiter des Staatsfonds, der die Forschung finanziert.