Am Mittwoch wurde ein absoluter Rekordwert an Neuinfektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden wurden 1.427 Fälle registriert. Auch die Zahl der Spitalspatienten stieg stark, konkret auf 658. Laut Hacker kam es wegen technischer Probleme zu Verzögerungen bei den Meldungen.
Durch die Nachmeldungen sind die Coronavirus-Infektionszahlen nun deutlich höher als in den vergangenen Tagen, argumentierte Hacker und forderte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auf, „seine Datenbank in Ordnung zu bringen“. Denn die Zahlen und Daten sind Grundlage für das Covid-19-Dashbord der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), das die Entwicklung der Pandemie verfolgt.
Probleme bei CoV-Meldesystem
In Sachen Coronavirus fehlt in der Woche der Entscheidung offenbar die Entscheidungsgrundlage: Weil das elektronische Meldesystem überlastet war, konnten Labore ihre Zahlen teilweise nicht eingeben.
Ministerium bestätigt Verzögerungen
Hacker zeigte sich überaus verärgert. „Wir haben eine schriftliche Stellungnahme vom Chef der AGES, dass die Datenbank eigentlich ausgelegt ist, um 7.000 Salmonellenfälle im Jahr zu dokumentieren. Und mit dem Ding wollen wir eine Covid-Pandemie dokumentieren. Das kann nicht funktionieren“, kritisierte er.
Das Gesundheitsministerium bestätigte Verzögerungen bei der Eingabe. Am Mittwochnachmittag gab es dazu eine Krisensitzung mit den Laborbetreibern. In einer Pressemitteilung hieß es: „Die hohe Serverauslastung stellt keine Gefahr für das System dar – ganz im Gegenteil, das EMS ist durch laufende Wartung und Erweiterung gut dafür gerüstet.“ Meldungen gingen keinesfalls verloren, hieß es weiter. Aktuell gebe es keine Verzögerungen.
Wirtschaftsstadtrat für striktere Maßnahmen im Handel
Im Hinblick auf die steigenden Coronavirus-Zahlen forderte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Mittwoch striktere Sicherheitsmaßnahmen in den Geschäften. Damit solle gewährleistet sein, dass die Geschäfte weiterhin offen haben dürfen. Besonders wichtig sei es etwa, die Quadratmeteranzahl richtig einzuhalten:
„Pro Kundin und Kunde sind zehn Quadratmeter ein guter Richtwert, der vernünftig ist“, so Hanke. Er wünscht sich mehr Personal, das sich um die Einhaltung der Richtlinien kümmert, etwa im Eingangsbereich.
„Da sollte man mit zusätzlichem Security-Personal oder eigenem Personal dafür Sorge tragen, dass hier korrekt mit dem Thema umgegangen wird.“ Die Vorverlegung der Sperrstunde auf 19.00 Uhr für den gesamten Handel ist für den Wirtschaftsstadtrat ein vergleichsweise geringes Übel.