Viele Menschen auf Kärntner Straße
APA/Helmut Fohringer
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Wirtschaft

Zum Teil großer Andrang im Handel

Am letzten Einkaufssamstag, bevor der Handel bis auf wenige Ausnahmen in den Lockdown geschickt wird, ist der Andrang zum Teil groß gewesen. Vor einigen Geschäften bildeten sich sogar lange Schlangen. Der Handel versucht, die Warenlager durch Rabatte zu leeren.

Groß war der Besucherandrang am Samstagvormittag beispielsweise im Einkaufszentrum Q19. Vor den Liften bildeten sich laut APA Schlangen mit prall gefüllten Einkaufswägen. Auch in den Geschäften war die Frequenz hoch. „Seit gestern ist es wirklich arg“, so ein Verkäufer in einem Sportgeschäft. Und auf Nachfrage: „Die Menschen sind sehr aggressiv. Die Stimmung ist wirklich seltsam“. „Am Montag wird es noch ärger“, erwartete ein anderer Verkäufer, der auch die hohe Frequenz am Samstag bestätigte.

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Schlange vor Geschäft auf Kärntner Straße am 14. November 2020
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Lange Schlange vor einem Schuhgeschäft in der Wiener Innenstadt
Philipp Wykopal
Beispielsweise der Schuhhandel sorgte mit Rabatten für lange Schlangen
Viele Menschen auf Kärntner Straße am 14. November 2020
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Kohlmarkt am 14. November 2020
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Stau beim Gewerbepark Stadlau
ORF
Auf den Straßen zum und vom Gewerbepark Stadlau gab es Stau
Schlange vor Geschäft in Hietzing
ORF
Großer Andrang bei Geschäften in Hietzing
ORF
Auch in Hietzing war der Andrang vor den Geschäften zum Teil groß
Besucher eines Wiener Einkaufszentrums am 14. November 2020
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Alle im Handel sehr, sehr verunsichert"

Eine besonders lange Schlange gab es am Samstagvormittag auch vor Schuhgeschäften etwa in der Kärntner Straße und in der Mariahilfer Straße. Stau bildete sich etwa bei den Zufahrten zum Gewerbepark Stadlau im 22. Bezirk.

Angezogen wurden die Kundinnen und Kunden auch von zahlreichen Rabattaktionen, die viele Geschäfte wegen des Lockdowns anboten, wie auch die Margarete Gumprecht, Handelsobfrau in der Wiener Wirtschaftskammer, gegenüber „Wien heute“ bestätigte.
„Es sind natürlich alle Unternehmer im Handel sehr, sehr verunsichert“, so Gumprecht. „Die Lager sind voll. Und jeder Unternehmer wird jetzt in diesem Falle wahrscheinlich die Panik bekommen und etwas dafür tun, damit das Warenlager noch kleiner wird.“

Appell gegen internationales Online-Shopping

Gumprecht appellierte auch an alle Wienerinnen und Wiener, während des Lockdowns nicht im internationalen Online-Handel zu bestellen: „Der Wiener Handel ist auch online präsent.“ Die Wiener Handelsobfrau fordert für den Handel eine ähnliche Entschädigung wie für die Gastronomie – die ja 80 Prozent des Vorjahres-Umsatzes ersetzt bekommt. Das Vorweihnachtsgeschäft sei für viele Geschäfte ein lebensnotwendiger Umsatz, betonte Gumprecht. Mit Hamsterkäufen rechnet sie unterdessen nur vereinzelt, es gebe da bereits einen gewissen Gewöhnungseffekt. Jedenfalls: „Die Lager sind voll, die Lebensmittelketten haben alles auf Lager."

Großer Andrang auch vor Bücherei

Großen Vor-Lockdown-Andrang verzeichnete in Wien am Samstag unterdessen auch die Hauptbücherei auf dem Urban-Loritz-Platz. „Bitte halten Sie auch hier die Abstandsregeln ein“, wurde auf dem Twitter-Account der Büchereien gebeten. Und es wurde versichert, dass man sich keine Sorgen wegen der Rückgabe von Medien machen müsse: „Sollten wir schließen müssen, wird es natürlich auch diesmal eine entsprechende Regelung geben.“

Regierung verhängt harten Lockdown

Angesichts explodierender Coronavirus-Zahlen geht Österreich ab Dienstag in einen verschärften Lockdown. Der Handel muss schließen, ausgenommen bleiben nur Geschäfte für die Deckung des täglichen Bedarfs, etwa der Lebensmittelhandel, Drogerien und Apotheken. Die verschärften Maßnahmen gelten bis 6. Dezember – mehr dazu in news.ORF.at.

1.331 Neuinfektionen und 13 Todesfälle in Wien

In Wien sind von Freitag auf Samstag 1.331 bestätigte Coronavirus-Infektionen dazugekommen. Damit lag die Gesamtzahl der eingemeldeten Fälle bei 46.912, wie der medizinische Krisenstab der Stadt mitteilte. Außerdem waren in den vergangenen 24 Stunden 13 Todesfälle in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 zu beklagen. Acht Männer zwischen 89 und 64 Jahren sowie fünf Frauen zwischen 89 und 74 Jahren sind verstorben.

Damit stieg die Zahl der Todesfälle in Wien auf 420. Aktiv mit dem Virus infiziert sind derzeit 15.207 Menschen. 31.285 Personen sind inzwischen wieder genesen. Am Freitag wurden in der Bundeshauptstadt 7.247 Coronatests vorgenommen.