Präsentation von Coronavirus-Checkboxen am Mittwoch, 11. November 2020, in Wien-Favoriten. Im Bild: Ein Coronavirus-Schnelltest.
Helmut Fohringer
Helmut Fohringer
Gesundheit

Probleme durch Schnelltests befürchtet

In Wien sind am Dienstag etwas mehr als 9.000 CoV-Tests gemacht worden – offziell zumindest. Denn Antigen-Schnelltests, die auch für Private zu kaufen sind, fließen in die offizielle Statistik nicht ein. Der Krisenstab sieht die Entwicklung skeptisch.

Grundsätzlich sind die Coronavirus-Schnelltests eine willkommene Hilfe, um rasch abzuklären, ob jemand mit Covid-19 infiziert ist. Fällt das Ergebnis bei einer offiziellen Stelle – etwa in der Schnupfenbox der Stadt – positiv aus, folgt ein PCR-Test, um das Ergebnis zu überprüfen. Das endgültige PCR-Resultat scheint auch in der offiziellen CoV-Statistik auf. Auswertungen von Antigen-Tests hingegen werden in keine Datenbanken übermittelt.

Falsche Anwendung befürchtet

Problematisch könnte auch die Handhabung mit Antigen-Schnelltests im Privatbereich werden. Legt sich eine Privatperson einen Antigen-Schnelltest zu, zum Beispiel im Internet oder in Apotheken, und wird der Test Zuhause durchgeführt, fließen die Ergebnisse in keine Statistik.

Befürchtet wird auch, dass es durch die falsche Anwendung zu einem verfälschten Ergebnis kommen kann. Bis jetzt war die Durchführung nur von medizinisch geschultem Personal zulässig. Ein weiteres Problem könnte entstehen, falls positive Ergebnisse verschwiegen werden – da es im privaten Wohnraum selbstverständlich keine Überwachung gibt. Beim medizinischen Krisenstab der Stadt geht man davon aus, dass der Anteil von privaten Schnelltests steigen wird. Abhilfe könnte ein Verbot von solchen Tests für Private bringen. Das muss aber die Politik entscheiden.

Person lässt sich am Flughafen testen
APA/Helmut Fohringer
Bis jetzt sind die Antigen-Schnelltest ausschließlich von medizinischem Personal durchgeführt worden

Unterschied zu PCR-Tests

Wie gewohnt wird auch beim einem Antigen-Schnelltest ein Rachenabstrich genommen, dann kommt das Stäbchen in eine flüssige Lösung und wird in eine Testkasette getröpfelt. Im Gegensatz zum PCR-Test ist nach maximal 15 Minuten ein Ergebnis sichtbar. „Der Unterschied besteht darin, dass die Antigen-Schnelltests ohne Labor und Geräte durchgeführt werden können“, erklärte Günter Schleinzer, Verkaufsleiter vom Biotechnologie und Life Science-Unternehmen Szabo-Scandic. Dennoch sollte er „unbedingt von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden“, betonte Schleinzer.

„Ganz so zuverlässig wie die altbekannten PCR-Tests sind die Antigen-Tests noch nicht“, sagte der Verkaufsleiter. Aber vor allem hochinfektiöse Personen, die sogenannten Superspreader mit starken Symptomen, sollen damit besser herausgefiltert werden können. Während der PCR-Test mit Labor-Auswertung bei rund 120 Euro liegt, kostet der Antigen-Schnelltest zwischen 30 und 60 Euro.