Gitter vor Schule
APA/Helmut Fohringer
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Bildung

Nur einige Schulen öffnen virtuelle Pforten

Jeden November laden Wiens Schulen zu einem Tag der offenen Tür. Heuer bleiben die Türen aber verschlossen. Die Bildungsdirektion bietet zwar virtuellen Ersatz an, doch da ist nur ein Bruchteil der Schulen vertreten.

Normalerweise öffnen jedes Jahr über 700 Wiener Schulen für Eltern sowie Schülerinnen und Schüler ihre Türen. Von diesem Angebot machen vor allem Eltern Gebrauch, deren Kindern ein Schulwechsel bevorsteht. Bei rund 17.000 Kindern der 4. Klasse Volks- und Mittelschule sowie einem Teil der AHS-Klassen ist das der Fall. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hat die Bildungsdirektion den Tag der Wiener Schulen für dieses Schuljahr jedoch abgesagt. Nun hat die Wiener Bildungsdirektion eine Plattform zusammengestellt, auf der sich Schulen präsentieren können.

Virtueller Besuch nur in 61 von 700 Schulen

Auf der Plattform „BildungsHub.wien“ können sich Wiener Schulen mittels kurzer Videos vorstellen und ihre Vorzüge sowie Stärken präsentieren. Die Palette des Angebots reicht vom ausführlichen Interview einer Volksschuldirektorin bis hin zu Kurzclips, die von Schülern gestaltet wurden. Dies soll Eltern und Schülern einen Einblick in das Schulleben ermöglichen.

Das Projekt der Bildungsdirektion soll nicht nur mit Informationen unterstützen, sondern auch den Entscheidungsprozess über den weiteren Bildungsweg vereinfachen. Allerdings sind erst 61 der 700 Wiener Schulen online zu „besichtigen“. Nächste Woche sollen es noch mehr werden.

Frau sitzt am Computer
ORF.at/Lukas Krummholz
Anstelle von Vor-Ort-Besichtigungen müssen Wiener Schulen heuer digital erkundet werden

„Mehraufwand für Videos nicht zu bewältigen“

Erst vor Kurzem hat Marcus Dekan vom Elternverband die mangelhaften oder komplett veralteten Websites der Schulen kritisiert. "Das Drehen der Videos ist ein logistischer Mehraufwand, der derzeit nicht für alle Schulen zu bewältigen ist“, begründete Matias Meissner, Sprecher der Bildungsdirektion, die geringe Anzahl. Laut Meissner sollen aber in der nächsten Woche noch einige Schulen hinzukommen.

Fünf spezielle Schulen werden nicht auf der Plattform vorzufinden sein, da es sich dabei um Schulen des Bundes handelt. Doch auch das Informationsangebot auf den Websites dieser Schulen unterscheidet sich in ihrer Qualität: Während etwa die Grafische Lehranstalt in Penzing Ende November Online Konferenzen anbietet, arbeitet die HTL für Chemie in Hernals noch immer an einem virtuellen Ersatzprogramm.