CoV-Test
APA/ROBERT JAEGER
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Chronik

CoV-Massentests in Wien ab 2. Dezember

In Wien starten die Corona-Massentests der Bevölkerung Anfang Dezember. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) setzt nach seiner Kritik am Bund dabei auf eine „Wiener Lösung“. Sie soll zwischen 2. und 13. Dezember 1,2 Millionen Tests ermöglichen.

Die Abwicklung wird an drei großen Standorten erfolgen: In der Wiener Stadthalle, in der Marxhalle im Bezirk Landstraße sowie in der Messehalle beim Prater werden insgesamt 300 Testlinien nach dem Walk-in-Prinzip errichtet. „Das entspricht 50 mal den Kapazitäten der jetzigen Teststraße beim Stadion“, wo es sechs Testlinien gebe, sagte Hacker.

Pro Testlinie schaffe man bis zu 500 Personen täglich. Das bedeutet, dass an allen Massentest-Standorten pro Tag bis zu 150.000 Personen mit Antigentests auf eine Virusinfektion überprüft werden können. Am 13. Dezember will Wien die Massentestungen jedenfalls abgeschlossen haben. Denn damit gehe es sich für alle, die in Quarantäne müssen, trotzdem noch aus, Weihnachten feiern zu können. Wäre das nicht gesichert, würden deutlich weniger Menschen am Programm teilnehmen, mutmaßte Hacker.

CoV-Massentests in Wien ab zweiten Dezember

In Wien starten die Corona-Massentests der Bevölkerung Anfang Dezember. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) setzt nach seiner Kritik am Bund dabei auf eine „Wiener Lösung“. Sie soll zwischen 2. und 13. Dezember 1,2 Millionen Tests ermöglichen.

Testhallen werden bereits vorbereitet

Die drei Testhallen werden derzeit bereits für die Massentests vorbereitet, sagte Hacker. Geplant ist, dass sich jeweils nur wenige Menschen gleichzeitig in jenem Bereich aufhalten, wo die Abstriche für die Schnelltests erfolgen. Die Hauptwartebereiche werden sich an der frischen Luft befinden, wobei lange Schlangen ja dank des vom Bund angekündigten Online-Terminsystems hintangehalten werden sollen, wie der Gesundheitsstadtrat meinte.

Vorgesehen sind tägliche Öffnungszeiten zwischen acht und zehn Stunden. Hacker machte klar, dass die Durchführung aufgrund der Dimension in einer Zwei-Millionen-Stadt nur mit einer „intensiven“ Unterstützung des Bundesheeres umsetzbar sei. Er habe darüber am Mittwoch mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) gesprochen und ihr das Wiener Testkonzept übermittelt. Wien könne mit rund 200 Fachkräften der Wiener Blaulichtorganisationen unterstützen, eventuell auch ergänzt mit einigen Medizinstudentinnen und -studenten, erklärte Hacker.

Erst bei positivem Antigentest folgt PCR-Test

Die Testabwicklung in der Hauptstadt wird grundsätzlich in zwei Teilen erfolgen. Zuerst erfolgt bei jedem Teilnehmenden ein Antigen-Schnelltest, durchgeführt vom Bundesheer, wobei Hacker meinte, Wien könne wegen voller Lagerbestände bei den Testkits in Vorleistung treten, sollte der Bund die benötigte Stückzahl nicht rechtzeitig liefern können. Sollte der Schnelltest ein positives Resultat anzeigen, wird selbiges mit einem anschließenden PCR-Test überprüft. Denn die Schnelltests würden immer wieder falsch positive Ergebnisse auswerfen – und zwar in einem bis zu fünf Mal höherem Ausmaß als tatsächliche Infektionen vorliegen, gab Hacker zu bedenken.

Die Abklärung von positiven Fällen übernimmt die Stadt. Diese PCR-Tests wird die Stadt rein in Eigenregie durchführen, und zwar vorrangig mit Gurgeltests. „Das passiert dann gleich vor Ort, mit Personal der Stadt“, so Hacker. Bis das Ergebnis dieses Überprüfungsabschnitts vorliegt, werden die Betroffenen jedenfalls einmal in Quarantäne geschickt. Ob Wien bei positiven Resultaten auch ein Contact Tracing durchführt, sei noch in Überlegung, sagte der Stadtrat.

Teststraßen täglich zehn Stunden offen

Wien will möglichst rasch mit den Tests anfangen, damit es auch einen ausreichenden Zulauf gibt, so Hacker: „Es wird sich niemand testen lassen, wenn er damit rechnen muss, die Feiertage in Quarantäne zu verbringen.“ Die drei Teststraßen in der Messe Wien, in der Marx-Halle und in der Stadthalle laufen demnach zusätzlich zu den bestehenden Teststraßen im Prater beim Happel-Stadion und auf der Donauinsel bei der Floridsdorfer Brücke. Ähnlich wie bei den bestehenden Teststraßen funktionieren die Massen-Test-Lanes nach Terminvereinbarung.

Einen gestaffelten Ablauf für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Lehrer oder Polizisten soll es nicht geben. Der Start am 2. Dezember erfolge gleich in der gesamten Bevölkerung. Wobei Hacker damit rechnet, dass etwa das Schul-, Krankenhaus- und Pflegeheimpersonal ohnehin kaum von der Möglichkeit Gebrauch machen wird, da in diesen Einrichtungen sowieso schon bisher und auch weiterhin regelmäßige Screenings durchgeführt würden.

Kein „Halli-Galli“ nach Massentests

Der Gesundheitsstadtrat betonte einmal mehr, dass ein negatives Testresultat im Zuge des Großvorhabens keinesfalls einen individuellen Freibrief darstelle: "Die Pandemie ist damit nicht abgeschafft, wir haben uns dann nicht freigetestet“, warnte Hacker: „Auch nach dem Massentest ist kein Halli-Galli angesagt.“

Der medizinische Krisenstab der Stadt Wien berichtete am Donnerstag von 859 neuen Coronavirusinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. Dazu kamen noch sieben Todesfälle.