Die Zeit vor Weihnachten ist die wichtigste für den Buchhandel: Fast 40 Prozent aller Bücher werden da verkauft. Jetzt, wo die Geschäfte zu sind, ist ein starker Umsatzeinbruch zu bemerken, so Gustav Soucek, Geschäftsführer des Buchhandelsverbands. Er geht davon aus, „dass wir 50, 60 Prozent Umsatzeinbruch aktuell haben.“ Zumindest würden das die Zahlen der letzten zwei Wochen zeigen.
Kein Nachteil beim Preis
Die Buchhändler setzen deshalb verstärkt auf Onlineverkauf und die persönliche Betreuung der Kunden, sagte Soucek. „Es gibt funktionierende Onlineshops beim stationären Buchhandel und es gibt eine einheitlich geregelte Preisbasis und es gibt auch Liefersysteme, die die Buchhändler betreiben. Sie führen die Bücher selber aus oder sie beschäftigen die Mitarbeiter damit.“ Es gebe also keinen Nachteil, wenn man beim heimischen Händler kauft statt bei Amazon und Co., meinte Soucek.
Die Umsatzeinbußen sind im derzeitigen, zweiten Lockdown geringer als noch im März und April während des ersten. Damals blieben bis zu 86 Prozent des Umsatzes aus. Dennoch sind die Verluste groß. Soucek erinnerte an die Möglichkeit, Bücherschecks zu verschenken. Diese können über die Website des Buchhandelsverbands bestellt werden und sind in rund 150 Buchhandlungen in Wien einlösbar.
Förderung vom Bund
Für die Händler gibt es zudem eine Unterstützung des Bundesministeriums für Kunst und Kultur: Ab Montag wird ein Topf im Umfang von 200.000 Euro ausgeschüttet. Ausgezahlt werden pro Geschäft 5.000 Euro, „man muss nur einen Antrag stellen. Damit kann man seine Website überarbeiten, Newsletter-Services neu ins Leben rufen, unterschiedliche Werbeformate kreieren“, erklärte Soucek. Die Förderung wird nach dem „First come, first serve“-Prinzip ausgegeben.